Montag, 9. Juni 2014

Schlaue Spielfiguren: Lego lässt jetzt Frauen forschen

von Angelika Knop



Wenn Lea und Rabea demnächst mit Albertine Legostein spielen, legen sie sicher den Grundstein für eine Wissenschaftskarriere, an der sie dann ebenso zielstrebig bauen. Nein, leider ist die Welt kein Legoland und so einfach wird es wohl nicht funktionieren. Dennoch haben die dänischen Spielzeug-Hersteller jetzt bei mir wieder einen Stein im Brett, denn sie bringen ein dreiteiliges Mini-Figuren-Set mit Wissenschaftlerinnen heraus: eine Paläontologin, eine Astronomin und eine Chemikerin. Patente Frauen mit Dinosaurierskelett, Fernrohr und Reagenzglas. Damit kriegen die Klötzchen-MacherInnen elegant die Kurve aus der Klischee-Falle.

Die Mädchen-Serie "Friends" war 2013 doch ein wenig stereotyp und damit in die Kritik geraten: Langhaarige Freundinnen, die ihre süßen Tierchen gerne mit Schleifchen verzieren und sich mit Accessoires in Pink und Lila umgeben. Auch die aktuelle Disney-Princess-Serie entspricht diesem Schema. Die neue Reihe "Forschungsinstitut" dürfte ein wenig anders aussehen, die Modelle entsprechen den typischen Lego-Minifiguren. Doch die sind bisher nur ein Vorschlag aus dem jährlichen Lego-Ideenwettbewerb. Eingereicht hat ihn die schwedische Geochemikerin Ellen Kooijman schon 2012. Sie wollte damit "zeigen, dass Mädchen alles werden können, was sie wollen".

Langsam aber stetig gewann die Idee Unterstützer. Im Juni 2013 explodierten die Zahlen förmlich, schnellten erst auf 5.000 und einige Tage später auf 10.000 Unterstützer. Damit war die vorgeschriebene Hürde genommen und der Vorschlag kam in die engere Auswahl für die Produktion. Lego erklärte: "Wir haben dich und deine Unterstützer gehört und uns zu Herzen genommen, dass ihr in der Lego-Kollektion gerne mehr Frauen in beruflichen Rollen sehen wollt. Das deckt sich mit unseren Ambitionen."

Achtung Lego: Ich habe wiederum euch zugehört - und werde genau hinsehen, zum Beispiel im August, wenn die Forscherinnen-Reihe erscheint. Also bitte keine pinken Laborkittel! Und keine Schleifchen am Dinosaurierskelett!

Kommentare

  1. Zu meiner Zeit gab es nur Legofiguren, keine Legomännchen und damit auch nicht das Problem der fehlenden Legoweibchen.

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