Mittwoch, 19. November 2014

25 Frauen für die digitale Zukunft

Mit Amarylis und einem Strahlen im Gesicht  Foto: C. Olderdissen

„Gehört die Hälfte des Netzes den Frauen?“ fragt Malu Dreyer in ihrer Eröffnungsrede zur Prämierung von "25 Frauen für die digitale Zukunft". Alle Achtung, das junge Startup EDITION F hat die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz für sein Event in Berlin gewinnen können. Zusammen mit „D64 Zentrum für digitalen Fortschritt“ hatte das Online-Business-Magazin den Wettbewerb ausgelobt, um zu beweisen: Das Klischee von der männlich geprägten Digital-Szene ist überholt. „Lassen Sie uns über die Projekte der Frauen reden“, sagt die Ministerpräsidentin. Sichtbar werden ist schließlich das Mantra des Erfolgs.

Schnell, viel zu schnell werden die 25 prämierten Frauen auf die Bühne geholt. Im Gewusel gehen ihre Namen und Tätigkeiten unter. Sie bekommen einen Blumenstrauß in die Hand gedrückt. Die Fotoapparate klicken. Wer sind sie? Das ist auf EDITION F ab heute nachzulesen. Um nur mal drei zu nennen:
  • Katharina Borchert: von der Bloggerin zur Geschäftsführerin von Spiegel Online. 
  • Jeanette Gusko: unterstützt bei change.org als Chefin der Kommunikation vor allem soziale Online-Kampagnen.
  • Constanze Kurz: Informatikerin, FAZ-Kolumnistin und Sprecherin für den Chaos Computer Club.
Ausführliche Porträts werden in den kommenden Wochen und Monaten auf EDITION F folgen.

Leserinnen und Leser hatten zuvor 500 Frauen, die sich beruflich in der digitalen Welt tummeln, der Redaktion benannt. „Entzückende Liebeserklärungen von Freundinnen und Ehemännern waren darunter“, erzählt Teresa Bücker, Redaktionsleiterin und früher Socialmedia-Managerin für die SPD. Zur Wahl durch Leserschaft und Jury stand schließlich eine Top-50-Liste mit beeindruckenden Kurz-Portfolios: jede Vita ein Exempel für Zielstrebigkeit und Durchsetzungskraft. „Es sind Vordenkerinnen“, so Nora-Vanessa Wohlert von EDITION F „die mit ihrem Schaffen die digitale Gesellschaft entscheidend vorantreiben.“

Das trendig aufgemachte Event ist neben der Prämierung eine Art Life-Marketing-Studie: Wer sind die Leserinnen? Und wer die Leser? Ein Blick in die Runde: genauso schick und schön wie sich das Business-Lifestyle-Magazin selbst gibt. 80 Prozent sehr gut gekleidete Frauen zwischen 25 und 35, eine Handvoll Hipster-Männer mit Vollbart, dazwischen ein paar ältere. Bei so vielen jungen Gesichtern fällt jede Falte doppelt auf.

Die Älteren, das sind die Jurymitglieder, Sponsoren, Mentorinnen. Ohne die geht es nicht, wie die beiden Gründerinnen von EDITION F auf der Bühne bekunden. Nora-Vanessa Wohlert und Susann Hoffmann sind selbst noch ganz überrascht, dass Wirklichkeit geworden ist, was sie vor einem Jahr, an einem Küchentisch sitzend, ausbaldowert haben – Ein Gegenentwurf zu männlich fokussierten Wirtschaftsmagazinen.

Klotzen, nicht kleckern

 

Bei der Gründung brachten sie mit ihrem beruflichen Werdegang Erfahrungen und ausreichend Kontakte mit. Susann Hoffmann, als freie Journalistin gestartet, hatte mehrere Jahre in der PR und Strategie bei Scholz & Friends gearbeitet. Nora-Vanessa Wohlert war nach ihrem Volontariat bei fischerAppelt Redaktionleiterin bei gruenderszene.de und somit bestens mit jedem Do und Don‘t von Startups vertraut. Mit einem von Investoren gut gefüllten Geldsäckel haben die beiden das Online-Magazin im Frühjahr 2014 gestartet. Auch dieser Abend wird gesponsert, unter anderem von KPMG und Facebook. Klotzen, nicht Kleckern, scheint die Devise zu sein. Damit das Projekt zu seinem Publikum passt.

EDITION F sieht sich als das digitale Zuhause für erfolgreiche Business-Frauen. So stehen in dem Online-Magazin Porträts und Interviews unter dem Stichwort Karriere ganz oben. Nur einen Klick weiter geht es ums Kinderkriegen und Kinder haben. Mit Business-Mode und Lifestyle geht es weiter, Kultur und Genuss, alles was für die Generation Y unverzichtbar ist. Aufreger aus dem großen Thementopf des Alltagssexismus werden allerdings ebenso angesprochen, oft tagesaktuell. Radikale Thesen kann zwar keine erwarten, moderate Empörung aber schon. Reicht doch, um sich der Rolle als Frau in einer immer noch männerdominierten Welt bewusst zu sein. Spaß an Mode und Karriere muss ja nicht das Denken verhindern.

Weitere Online-Magazine für Business-Frauen:
www.saalzwei.de
www.bizzmiss.de


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