Freitag, 30. Januar 2009
Retterin in der Not
Sonntag, 25. Januar 2009
Barack Obamas Mutter
von Judith Rauch
Wieder einmal ist es Luise Pusch, die mich auf eine interessante Frauenbiographie aufmerksam macht und gleichzeitig handfeste Erklärungen für das geheimnisvolle Charisma des neuen amerikanischen Präsidenten liefert. Er ist Sohn der Kulturanthropologin Ann Dunham, und hier gibt´s mehr über diese bemerkenswerte Frau zu lesen.
Im Namen welcher Ehre?
Amman: Ich kann mich sicher in der Stadt und überall auf dem Land bewegen, kann jederzeit mit dem Taxi (= öffentlicher Nahverkehr) in die verschiedenen Stadtteile fahren, ich habe nicht einmal Angst um meine Tasche. Die Kriminalitätsrate ist niedriger als in vielen westlichen Städten. Für muslimische Frauen gibt es diese Sicherheit allerdings nicht.
Innerhalb der ersten 20 Tage des neuen Jahres brachten in Amman zwei Brüder ihre jüngeren Schwestern im Namen der „Familienehre“ um. Gleichzeitig wurde eine Frau, die ihren gewalttätigen Ehemann umbrachte. zum Tode verurteilt (Quelle: Jordan Times).
Ein 17jähriger hatte von Freunden gehört, dass ein Mann seiner 13jährigen Schwester einen Zettel mit seiner Telefon-Nummer zugesteckt hatte. Das Mädchen hatte gerade selbst seiner Mutter darüber berichtet, als der Bruder ins Haus stürmte, auf dem Kopf der Schwester herumtrampelte und sie mit 30 Messerstichen tötete. Der Polizei war wichtig, ob er wohl „gute Gründe“ hatte und ordnete die körperliche Untersuchung des toten Mädchens auf „Jungfräulichkeit“ an. „Das Opfer war bisher nicht sexuell aktiv“, hieß das Ergebnis.
Der nächste Bruder tötete seine 21jährige Schwester mit drei Schüssen in Kopf und Brust, nachdem die sich von ihrem Mann getrennt hatte und der sich bei ihrer alten Familie über ihren „schlechten Ruf“ beschwert hatte. „Meine Schwester war ohne mein Wissen ausgegangen“, begründete der Bruder gegenüber der Polizei seine Tat.
Etwa 20 Frauen werden in Jordanien pro Jahr aus ähnlichen Gründen umgebracht. Vertrauen deren Mörder auf bisherige Urteile zu der unsäglichen Familienehre, so können sie ihre Prozesse beruhigt abwarten. In den meisten Fällen kommen die Täter mit ein paar Monaten Haft davon. Wichtig ist, dass sie ganz schnell morden, denn „wer innerhalb so kurzer Zeit tötet, kann ja nicht mit Vorsatz getötet haben“, sagen dann die Richter.
Frauen erhalten die Todesstrafe
Eine 25jährige Frau und Mutter zweier Kinder, die mit 15 Jahren mit einem fünf Jahre älteren Mann verheiratet worden war, konnte damit nicht punkten. Nachdem ihr Mann sie zehn Jahre lang körperlich und seelisch missbraucht hatte, wie sie angab, vergiftete sie ihn mit Pflanzengift, versuchte ihn anzuzünden, zerteilte seine Gliedmaßen und versteckte sie in einer Tonne. Was muss alles passiert sein, bevor jemand so wütet?
Die Richter interessierte das wenig. Sie verurteilten die Familie der Frau zur Zahlung eines Opfergelds von 55.000 Dinar und fällten über sie selbst das Todesurteil. Innerhalb der nächsten vier Wochen kann die Verteidigung Widerspruch einlegen.
Das zumindest in Jordanien ausführlich über diese Praxis berichtet wird, liegt neben dem ausdrücklichen Wunsch des Königshauses, dieses himmelschreiende Unrecht zu beenden, sehr an der Journalistin Rana Husseini. Die Arbeit als Polizei-Reporterin bei der Jordan Times machte sie zur Feministin. Was andere Frauen von diesen „Ehrenmorden“ in muslimischen Kulturen und ihrer Deckung durch die Justiz halten, lässt sich hier nachlesen.
Donnerstag, 22. Januar 2009
Schaeffler will die Macht
Nur männliche Journalisten "best of"?
Dienstag, 20. Januar 2009
Sie war erst 25
Wählerinnen - macht von Eurem Recht Gebrauch
Spröde, lasch und langweilig tönen die Politiknasen zu uns durch die Massenmedien. Statt sich mit der Hessen-Nachlese, dem Erstarken der Liberalen und der Frage, was tun bei der Europa- und Bundestagswahl zu beschäftigen, hängen die deutschen Wählerinnen und Wähler hierzulande lieber vor der Glotze und blicken in die USA. Während dort die Obama-Superstar-Show tobt, dümpelt die Politikleidenschaft in und für deutsche Parlamente eher halbtot so vor sich hin.
Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Hessen war sensationell gering - und bei den Frauen, immerhin einen Tag vor dem 90-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts - noch sehr viel niedriger. Die Politik wird an den Frauen vorbei gemacht und den Frauen ist das sowieso egal oder wie sollen wir das verstehen?
Was ist nur los in unserem Land - spröde Politiknasen ohne Sexappeal, Sogwirkung und Charisma...? Fast keine Frontfrauen mit dabei - oder schon wieder weg. Kein Wunder, dass der SWR gestern Abend mit der neuen Polittalkshow "2 + Leif" in gewohnter Männerrunde startete, gleiches Bild bei Anne Will, Frank Plasberg oder Maybrit Illner.
Frauen aufgepasst: Wo ist unsere deutsche Baracka Obama? Und wo ist die Lust am Wählen und Mitentscheiden?
Obama ohne Genderblick
Montag, 19. Januar 2009
Obamas Frauen
Die unbekannte First-LadyBesonders scharf wird in Zukunft aber vor allem seine Ehehfrau, die "unbekannte First Lady", Michelle Obama, von den Medien beobachtet werden. Schon jetzt schaut die amerikanische Presse mit großen Interesse darauf, wie sie wohl ihre neue Rolle im White House ausfüllen wird. Denn schwarze Frauen in Führungspositionen sind so selten, dass es einer Revolution in den USA gleich kommt. Die ehemalige Top-Managerin Michelle Obama (300.000 Dollar Jahresgehalt) feierte dieser Tage ihren 45. Geburtstag - und setzt Trends in Sachen Mode. Sie wird schon als neue Jackie Kennedy bejubelt. Was wird sie wohl morgen zur Feier tragen? Wieder was von ihrer Designerin Maria Pinto? Wir werden's ja bald erfahren! Ob Mrs. Obama neben ihren Pflichten als First Lady dagegen politisch etwas bewirken kann, wird sich noch zeigen müssen. Schon jetzt kann sie sich kaum der Interviewanfragen aus aller Welt erwehren - und wird doch wenig Zeit dafür haben. Schließlich gibt es auch noch die beiden kleinen Töchter des Präsidenten-Ehepaares.
Mit der Mutter ins Weiße HausIhre wenige Zeit will Michelle Obama vor allem in soziale Projekte - insbesondere für Soldatenfamilien und Schwarze - investieren. Denn ihr Lebenslauf als schwarze US-Amerikanerin ist viel typischer als der ihres Mannes. Ihre VorfahrInnen waren SklavInnen, ihr Vater Facharbeiter in der Kläranlage von Chicago. Michelle Obama war ein hochbegabtes, ehrgeiziges Mädchen, die als junge Frau in Princeton und Harvard studierte. Sie soll einen maßlosen Anspruch - was immer das heißt - sich selbst gegenüber haben. Und weil eine Frau mit einem solchen Pensum doch nicht alles alleine bewältigen kann, hat sie sich Hilfe geholt. Ihre Mutter zieht mit ein ins Weiße Haus.
Sonntag, 18. Januar 2009
Ist das die Zukunft des Journalismus?
von Judith Rauch
Kurz vor Weihnachten machte mich mein Chef auf einen Artikel in der "Zeit" aufmerksam, in dem es um ein neues Geschäftmodell für freie Journalisten ging: community funded reporting. Auf der Website www.spot.us bieten Schreiber ihre Themen an, und die Leser beteiligen sich mit 25 Dollar am Honorar, wenn sie Interesse haben, über das vorgeschlagene Thema etwas zu lesen.
Eine ganz pfiffige Idee, aber was bisher dabei rausgekommen ist (etwa "A Day in the Life of a Turd"), wirkt doch ein wenig abseitig und recht provinziell. Man merkt, dass auch in der Bay Area rund um San Francisco ganz gewöhnliche Menschen mit ganz alltäglichen Interessen und Schrullen leben. Wenn das die Zukunft des Journalismus sein soll, dann guck ich doch lieber Tagesschau im Deutschen Fernsehen, solange es die noch gibt.
Freitag, 16. Januar 2009
Frankreichs erste Rabenmutter
Starke Frauen
Donnerstag, 15. Januar 2009
Equal Pay Day am 20. März
Also fix die Terminkalender rausgeholt und notiert: 20. März 2009, Equal Pay Day und mitgemacht!
Dienstag, 13. Januar 2009
Alarmierende Nachrichten
1) Deutsche Polizisten stürmen eine Privatwohnung in Duisburg, um dort eine Israel-Flagge zu entfernen:
http://israelmatzav.blogspot.com/2009/01/german-police-break-into-private-home.html
2) Berliner Demonstranten rufen "Tod! Tod! Israel!":
http://de.youtube.com/watch?v=GnO4iULa0ns
3) In Dänemark schießt ein palästinensischer Einwanderer auf zwei Israelis
http://www.20min.ch/news/ausland/story/30384286
4) In Frankreich kommt es zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge:
http://www.tagesschau.de/ausland/gaza498.html
5) ...ebenso in England:
http://www.20min.ch/news/ausland/story/30384286
6) In Berlin wird das Holocaust-Denkmal mit 40 Hakenkreuzen beschmiert:
http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news8421250.html
7) In Rostock wird ein jüdisches Gemeindehaus mit Steinen beworfen:
http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/rostock-angriff-auf-haus-der-juedischen-gemeinde-_aid_360555.html
8) In Frankfurt rufen Demonstranten "Vergast die Juden" - und werden von der Polizei nicht aufgehalten:
http://www.handwerkermarkt.de/nachrichten/klartext-sag-die-meinung/virtuelles-demo-forum/polizei-in-frankfurt-duldete-vergast-die-juden-rufe
9) In Italien werden Stimmen laut "Kauft nicht bei Juden!"
http://derstandard.at/?url=/?id=1231151406669
10) In New York fordern Demonstranten: "Tod allen Juden!"
http://www.lizaswelt.net/2009/01/wieder-kein-flchenbrand.html
11) In Amsterdam fordern Demonstranten: "Hamas, Hamas, Juden in das Gas!"
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/hamas_hamas_joden_aan_het_gas/
12) In Norwegen werden pro-israelische Demonstranten mit Molotow-Cocktails beworfen:
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5hsL6O2nT2aBTM8E3uIklBpABASdw
13) In München wird die Mahnwache gegen Antisemitismus von 60 Demonstanten mit Stangen angegriffen.
http://www.hagalil.com/01/de/Antisemitismus.php?itemid=3206
14) Ebenfalls in München hält die NPD eine anti-israelische Mahnwache vor der Synagoge ab.
http://www.sueddeutsche.de/459384/944/2705634/NPD-Demonstration-mit-Abstrichen.html
Heuschrecke zieht ab
Sonntag, 11. Januar 2009
100 KollegInnen auf dem Medienhügel
Samstag, 10. Januar 2009
nix Gaza bei Anne Will
Warum wurde das Thema des Abends geändert?
Freitag, 9. Januar 2009
Zum Thema Gaza gute Gäste bei Anne Will
- Avi Primor, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland, der 1999 wegen eines israel-kritischen Interviews vom damaligen Außenminister Ariel Scharon abgemahnt und schließlich als Botschafter abberufen wurde.
- Der Dirigent Daniel Barenboim, der sich seit langem für einen israelisch-palästinensischen Dialog einsetzt (er leitete zuletzt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und verurteilte zuvor die Gewaltaktionen Israels im Gazastreifen und die Raketenangriffe der Hamas).
- Sumaya Nasser, palästinensische Schriftstellerin und Friedensaktivistin
- und, na ja, Joschka Fischer. Mal sehen, ob bei dem die Leidenschaft für die Sache oder die Eitelkeit überwiegt.
Dienstag, 6. Januar 2009
Ein feiner Zug der Bahn
Montag, 5. Januar 2009
Wer ist ein Zivilist, wer eine Zivilistin?
Sehr viel besser das blog der Tagesschau . Da ist ja richtig was los, viel Hintergrund zum Krieg in Gaza und sehr viele Kommentare. Dort auch ein Hinweis auf die kanadische Menschenrechtsaktivistin Eva Bartlett, die aus Gaza bloggt.
Von mir aus noch der Hinweis auf eine Gruppe von Israelis und Pälästinensern, die jeweils zwei Kommentare zu den Ereignissen abgeben.
Interessant, dass nun auch die Israeli Defence Forces mit Filmmaterial über den Einmarsch in Gaza auf youtube um die Meinung der weltweiten Blogger kämpfen will. Hier der O-Ton: "The blogosphere and new media are another war zone," said Foreign Press Branch head Maj. Avital Leibovich. "We have to be relevant there," she said.
Die BBC hat sich anlässlich des Krieges in Gaza die Mühe gemacht, den immer gern genutzten Begriff der "zivilen Opfer" zu hinterfragen. "Wer ist eigentlich ein Zivilist?" fragt sie und hat dazu bedenkenswerte wie bedenkliche Meinungen zusammengetragen.
Freitag, 2. Januar 2009
UNO-Seite zeigt das echte Gaza
Wer sich genauer informieren möchte, kann auf die sehr gute Palästina-Seite der UN-Organisation OCHA , United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs - hier: Occupied Palestinian Territory (OPT), gehen (www.ochaopt.org). OCHA OPT wurde 2000 ins Leben gerufen und hat fünf Stationen in Gaza, Hebron, Ramallah, Jerusalem and Nablus. Mehr über die aktuelle Lage in Gaza steht in einem Bericht vom heutigen Tag unter Gaza-Report.
Darüber hinaus kann man auf der Seite hervorragende Landkarten herunterladen, die z.B. die jeweils aktuelle Situation in Gaza und dem Westjordanland mit allen Checkpoints der Israelis, allen illegalen Siedlungen und der bisher hochgezogenen und noch weiter geplanten Mauer zeigen.