Samstag, 31. März 2012

Pussy Riot verirrt sich in die Kirche

screenshot: pussy-riot.livejournal.com

Erst die schrillen barbusigen Femen-Sisters in der Ukraine, jetzt die pussy-riot-Aktivistinnen in Russland! Wir lernen gerade das Temperament osteuropäischer Feministinnen kennen. Die Damen hauen jedenfalls mächtig aufs Blech, um auf Missstände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. 

Freitag, 30. März 2012

"Die Meinungsmacker"

von Waltraud Schwab

Schon die Überschrift eines Artikels von Barbara Hans auf spiegel-online, die "Die Meinungsmacker" heißt, lässt keinen Zweifel daran, dass die Autorin zu Sache geht. Sie berichtet von einer "Versuchanordnung", in der zwischen 23.2.2012 und 15.3.2012 ausgewertet wurde, wer bei acht großen Zeitungen Leitartikel schreibt. Ergebnis: Das Experiment belegt, dass Meinung in deutschen Zeitungen von Männern gemacht wird.

Donnerstag, 29. März 2012

"Eine Frau, die einen Mann betrachtet, der Frauen betrachtet" - Ausstellung in der Münchner Pinakothek der Moderne

Plakat: Pinakothek der Moderne



Die bisher größte Ausstellung in der Münchner Pinakothek der Moderne wird sicher noch manche Diskussionen auslösen - in den Medien, zwischen FreundInnen oder Paaren. In 14 Sälen sind 85 berühmte Frauenbildnisse von "drei der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts" zu sehen: Pablo Picasso, Max Beckmann und Willem de Kooning.

Samstag, 24. März 2012

Mutter Zeitung im Gropius-Bau Berlin

Barbara Kruger, Untitled, Foto Stefan Korte ArtandPress





Schnell mal nach Berlin in die Ausstellung "ARTandPRESS"  mit Reflexionen zum Medium Zeitung im Gropius-Bau (bis 24. Juni). Mit dabei das Who is Who der Kunstszene mit zum Teil eigens angefertigten Arbeiten - Joseph Beuys, Jenny Holzer, Barbara Kruger, Gerhard Richter,  Ai Weiwei, etc. Dazu ein historischer Rückblick auf die Zeitung als Material und Gegenstand - anzuschauen ausgerechnet  auf dem iPad - dem bedrohlichen Zeitungskonkurrenten.

Donnerstag, 22. März 2012

Equal Pay: Ungleichheit ist gleich geblieben


Das Logo des EPD

Jedes Jahr rechnet das Statistische Bundesamt aufs Neue. Doch das Ergebnis bleibt gleich: Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern schließt sich nicht. Frauen haben in Deutschland auch 2011 pro Stunde im Durchschnitt brutto 23% weniger verdient als Männer. Auch bei Journalistinnen gibt es große Unterschiede.

Montag, 19. März 2012

Schade, Frau Schadt!

von Judith Rauch

Im neuen Medium Magazin porträtiert Raimund Kirch, Chefredakteur der Nürnberger Zeitung, auf zwei Seiten seine nun ehemalige Mitarbeierin Daniela Schadt, die ja, wie auch bei uns angekündigt, jetzt hauptberuflich, wenn auch unverheiratet, Frau Bundespräsident geworden ist. Das ist nett vom Chef - und natürlich auch gute Promotion für die Zeitung. Ein Foto zeigt die scheidende Kollegin in Jeans, T-Shirt und Blazer vor dem Redaktionsgebäude - und die Überschrift legt nahe, sie werde "Im Herzen immer Journalistin" bleiben.

Wir erfahren ein wenig Klatsch: Sie hat ihr Maskottchen, einen Elch, mitgenommen. Sie hatte viele Duz-Bekanntschaften in und außerhalb der Redaktion. Über ihren "Jochen" hat sie den KollegInnen nur das Nötigste erzählt. Aber immerhin, wo es zwischen beiden gefunkt hat: im Keller-Treffpunkt des Caritas-Pirckheimer-Hauses, eines höchst spartanisch eingerichteten katholischen Tagungshauses im Zentrum Nürnbergs. Interessanter aber ist, was Kirch über die journalistischen Vorlieben der Kollegin schreibt.

Sonntag, 18. März 2012

Boygroup bei Phoenix

von Angelika Knop

Von 9.00 bis 14.45 Uhr berichtete Phoenix live über die Wahl des Bundespräsidenten – wie es dem öffentlich-rechtlichen Programmauftrag gut zu Gesicht steht. Weniger gut und ausgewogen: In der Sendung moderierten, kommentierten und analysierten ausschließlich Männer.

Donnerstag, 15. März 2012

Geht gar nicht: 45 Millionen für Neuwahl NRW und verlorener Maisonntag

Foto: Gerhard Papke, FDP NRW
Die Neuwahl in Nordrhein-Westfalen kostet nach Schätzung des Bundes der Steuerzahler 45 Millionen Euro, das Innenmisterium in NRW sagt, es werden nur 15 Millionen, weil es die Kosten seiner Beamten einfach nicht mitrechnet. Sicher ist, dass Leute wie Gerhard Papke, Fraktionsvorsitzender der FDP, zusammen mit einigen Linken durch ihre Zockerei 13 Millionen Wahlberechtigte in die Pflicht nehmen und ihnen einen wahrscheinlich schönen Mai-Sonntag verderben werden.

Mittwoch, 14. März 2012

Aus der Traum. Afghanistan führt die Scharia ein

"Der Mann ist ein fundamentales Wesen, die Frau ist ihm untergeordnet", erklärte der afghanische Präsident Karzai letzte Woche in einer offiziellen Regierungserklärung. "Die Frau hat sich den Geboten der Scharia zu unterwerfen."

Aus ist er, der Traum des Westens, Afghanistan und damit vor allem den afghanischen Frauen zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen. Hier ist es nicht die Taliban, sondern die afghanische Regierung selbst, die die Scharia für das afghanische Volk will. Leiden werden darunter vor allem die Frauen. Ihre Rechtlosigkeit wird nun von der Regierung selbst verordnet - genauso wie Gewalt gegen Frauen nun im Namen der Scharia gerechtfertigt wird. Aber - versucht Karzai den Westen zu "beruhigen" - eine Frau dürfe nur dann "geärgert, belästigt oder geschlagen" werden, wenn es dafür einen "Grund gibt, der auf islamischem Recht beruht."

Nach den Regeln der afghanischen Regierung ist es Frauen verboten, "ohne einen männlichen Verwandten zu reisen"und sich "am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder bei der Ausbildung mit Männern zu umgeben." Das Recht des Mannes "auf mehrere Ehefrauen" müssen Frauen hingegen "respektieren".​ Genauso wie die Steinigung, sollte sie jemand des Ehebruchs bezichtigen.

Montag, 12. März 2012

Redings Liste

EU-Kommissarin Viviane Reding, Foto: Silke Schneider-Flaig

von Judith Rauch

Von Viviane Reding kann man viel lernen. Davon konnten sich 150 Journalistinnen überzeugen, die sich am vergangenen Wochenende auf Einladung des Deutschen Journalistenverbands (DJV) zur Tagung "Frau - Macht - Medien" in Köln trafen. Die 1951 geborene luxemburgische Ex-Kollegin bekleidet nun schon ihr drittes Ressort in der EU-Kommission. Nach Bildung und Medien ist sie aktuell für die Justiz zuständig, genauer: für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft.  Dass für sie das Thema Chancengleichheit dabei einen zentralen Stellenwert hat, hat Viviane Reding schon durch verschiedene Initiativen deutlich gemacht.

Ihr neuester Coup, den sie in Köln stolz präsentierte: Eine Liste von 3500 Business-Frauen, die in Europa reif sind, in Aufsichtsräte gewählt zu werden.

Sonntag, 11. März 2012

BJV: Medien in Ungarn unter Druck

Podium der BJV-Veranstaltung im Münchner Presseclub Foto: Ingrid Arnold
In Ungarn wird die Demokratie unter der Regierung Viktor Orbán ausgehöhlt. Das zeigt sich besonders in der massiven Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit. Der Bayerische Journalisten-Verband hat das Anfang des Jahres zu seinem Schwerpunkt gemacht.

Freitag, 9. März 2012

Jüngste Vergewaltigungsprozesse Thema auf Internationalem Frauentag in Kassel

Schluss mit der Gewalt an Frauen und Mädchen! So wollen wir nicht mehr enden!
Foto: Spielzeugmuseum Bad Arolsen-Massenhausen
Was geschieht einer vergewaltigten Frau, wenn Sie sich traut, das Verbrechen vor Gericht zu bringen? Allzu oft wird sie zusätzlich durch die Mühlen der Justiz gedreht wie durch einen Fleischwolf. Dieses Thema fokussierte gestern der Interntionale Frauentag in Kassel.

Organisiert vom breit gefächerten Kasseler Frauenbündnis - Frauen-Organisationen und -Projekte vom Archiv der deutschen Frauenbewegung, Frauenhaus und FrauenLesbenzentrum über Frauen des Deutschen Gewerkschaftsbunds, der evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck bis zur städtischen Frauenbeauftragten sowie Einzelfrauen - zogen FrauenLesben traditionell in der Innenstadt auf die Straße, um auf dieses Dilemma aufmerksam zu machen.

Kämpferisch forderten die Bündnis-Frauen auf ihrem Flugblatt:

Donnerstag, 8. März 2012

Mist gebaut!

von Angelika Knop

Emder Zeitung

Es ist ja nicht ganz einfach, Anreißer zu texten. Bei den KollegInnen von der Emder Zeitung ging es gestern aber gründlich in die Hose. Jetzt lacht Facebook und wir lachen mit. Und hoffen, dass uns niemand so schnell dabei erwischt, dass wir ins Klo greifen. Seitdem es Soziale Netzwerke gibt, darf man einfach keinen Scheiß mehr bauen - egal ob Mann oder Frau.

Frauentags-Begeisterung

Ob frauentagsbegeisterungskorrekt oder nicht, aber als ich soeben mitgekriegt habe, wen Russland zum Eurovision-Song-Contest nach Baku schickt, da hat meine Achter-März-Seele gelacht. Probiert es hier aus, ob es auch euch pure Frauentagsfreude bereitet.



Vertreten wird Russland von der Band "Buranovskiye Babushki" - acht Großmüttern aus der Republik Udmurt im westlichen Uralgebiet. Urspünglich kommen sie aus dem Ort Buranovo. "Party For Everybody" heißt das Gewinnerlied. Den Text sollen die Großmütter selbst verfasst haben.

Platz im Aufsichtsrat und der Chefredaktion


Suffragetten-Parade, New York, 1912
Foto: American Memory, loc.gov
„Das Huhn weiß, dass der Tag anbricht, lässt aber den Hahn krähen“ (Sprichwort aus Ghana). Sehr selbstbewusst, aber um weiter zu kommen, war es doch nötig, für mehr Recht und Macht auf die Straße zu gehen. Für ihr Wahlrecht demonstrierten vor genau hundert Jahren Frauen ganz in weiß in New York oder mit wilden Hüten in Berlin - (gutes Dossier dazu hier).

Dienstag, 6. März 2012

Nivedita Prasad erhält Anne-Klein-Preis

Zum ersten Mal wurde am 2. März der Anne-Klein-Preis verliehen. Nivedita Prasad, die Projektkordinatorin von Ban Ying, einer Berliner Anlaufstelle für Betroffene von Menschenhandel, hat ihn erhalten. Prasad ist in Indien in eine wohlhabende Familie geboren und kam dreizehnjährig nach Deutschland, wo ihre Mutter sich neu verheiratet hatte. Prasads Lebenslauf spiegelt die Wirren, in denen sich jemand verfangen kann, der sich zwischen verschiedenen Kulturen bewegt.

Sonntag, 4. März 2012

Quoten, Quoten, Quoten

Foto: Berliner Erklärung

von Judith Rauch

Gestern in der Post: Dankbrief der Initiatorinnen der Berliner Erklärung. Ihr erinnert Euch sicher: Auch der Watch-Salon hat dafür geworben: für die Quote in Aufsichtsräten und anderen Führungsorganen der Wirtschaft. Inzwischen unterstützen mehr als 12.000 Menschen die Forderung. Noch nicht genug, meinen die Initatiorinnen:

"Wir sammeln weiter Unterschriften – und brauchen davon noch viele Tausend. Denn wir wollen ein breites gesellschaftliches Bündnis schmieden, um dadurch die Mehrheit der Abgeordneten im Deutschen Bundestag für eine gesetzliche Quote für Frauen in Aufsichtsräten zu gewinnen.

Freitag, 2. März 2012

Verlangt 100 Prozent!



Zum europäischen Equal Pay Day hat die EU-Kommission ein Video veröffentlicht, das auch ohne Worte funktioniert.

Equal Pay Day in Europa


Heue ist eigentlich ein trauriger Tag - aber auch ein kämpferischer. Die EU-Kommission hat den 2. März 2012 zum zweiten Europäischen Tag der Lohngleichheit erklärt. Denn Frauen verdienen in der Europäischen Union pro Stunde im Durchschnitt immer noch 16,4 % weniger als Männer. In Deutschland begehen wir den Tag allerdings erst in drei Wochen, am 23. März. Warum?