Samstag, 21. April 2012

Adieu, Altheimer Eck, und ab ins Hochhaus, Deutsche Journalistenschule

Foto: M. Köster

Fünfzig Jahre lang hauste die Deutsche Journalistenschule mit Würde in den schlichten Hinterhof-Räumen am Altheimer Eck in München. Jetzt gehts ins Hochhaus der Süddeutschen Zeitung am östlichen Stadtrand, wo es außer der Kantine nicht mal ´ne Würstchenbude gibt (Gründungstipp!). Irgendwer aus den neuen Jahrgängen wird irgendwann vielleicht mal oben in der Chefredaktion landen, aufsteigen vom 4. in den 20. Stock mit spektakulärem Alpenblick.

Besenrein hinterlassen

Besenrein: Auf den ersten Blick sieht noch alles sauber
und nach Gleichberechtigung aus. Foto: S. Weber


Im ersten Semester war ich in der Minderheit: etwa 20 Frauen, etwa 70 Männer. Kein Wunder, schließlich habe ich Physik studiert.

Es wurde kein Buhei um die Physikerinnen gemacht. Vielleicht bekamen wir ein klein wenig mehr Aufmerksamkeit; der stetig steigende Frauenanteil wurde allenthalben positiv bewertet. Mehr nicht. Und niemals eine einzige herablassende Silbe von einem Kommilitonen oder einem Professor.

So wurde ich in die Berufswelt entlassen und dachte, alles sei in bester Ordnung.

Donnerstag, 19. April 2012

Die Quote kommt - so oder so

von Judith Rauch

"Fakten verändern Politik - sollte man meinen. Doch im realen Leben vermögen sie nicht einmal die Position von Familienministerin Schröder zu verrücken", kommentiert heute Elisabeth Zoll in der Südwest-Presse. Für "gefährliche Träumerei" hält die Ulmer Kollegin Schröders fixe Idee, beim Thema Frauenquote weiterhin auf freiwillige Zugeständnisse der Wirtschaft zu hoffen. "Es wird Zeit, dass realtitätsverbundenere Politiker die Initiative ergreifen." Renate Künast hat das schon getan: Sie bereitet einen fraktionsübergreifenden Antrag im Bundestag vor.


Kristina Schröder manövriert sich dagegen immer mehr ins Abseits. Ihr Buch "Danke, emanzipiert sind wir selber!" wird allerorten verrissen. Besonders gnadenlos geht unsere frühere Watch-Salon-Autorin Tina Groll mit der Ministerin ins Gericht: "Schröder schreibt ihre eigene Bankrotterklärung", betitelt sie ihren Kommentar auf Zeit online.

Dienstag, 17. April 2012

Redet miteinander! Ingo, Durs und Günter, Asma, Huberta und Sheila

Foto: Idazuelos, Dreamstime

Heute haben mir zwei Beispiele gelungener Kommunikation  den Tag verschönt: erstens die Antwort Ingo Schulzes auf Durs Grünbeins Grass-Schelte „Weg du, Günter Grass!“in der FAZ - Titel: "Eine Lösung kann nur allseitige Abrüstung bringen". Nach all dem Messerwetzen der letzten Wochen ein bedächtiges Herangehen an das Grundthema. "Israel plant einen sogenannten Präventivschlag, um Irans Atomanlagen zu zerstören, und es ist nicht auszuschließen, dass Deutschland durch Waffenlieferungen indirekt daran beteiligt ist."