Sonntag, 27. Mai 2012

Danke, Anke!

von Angelika Knop

Stellungnahmen für die Menschenrechte in Aserbaidschan - in den begleitenden Berichten zum European Song Contest in Baku gab es die durchaus - in Nachrichten oder politischen Magazinen, im Rahmenprogramm der nationalen Sender. Aber niemand traute sich dann, die Feierlaune live in der Sendung auch nur im geringsten mit so einem Statement zu trüben. Niemand? Doch, eine unbeugsame Frau leistet Widerstand gegen das Friede-Freude-Eierkuchen des Eurovisions-Spektakels.

Schirrmacher, di Lorenzo: Blinde Babyboomer

von Judith Rauch

In der aktuellen Zeit unterhalten sich unter der Überschrift "Am Medienpranger" FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher und Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo über Konformitätsdruck in den Medien. Als Stichwortgeberin, die aber eigene Akzente setzt, fungiert die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt. Trotz aller Selbstbespiegelung der hohen Medien-Herren: Das Gespräch ist phasenweise interessant. Besonders, wenn Göring-Eckardt auf der dritten Zeitungsseite endlich zum Thema Frauen kommt. Sie beginnt mit einer Provokation:

"Meine These: Die Männer Ihrer Generation, die heute die Schlüsselpositionen der Gesellschaft besetzen, sind den Weg vom Macho zum Softie und zurück gegangen."
Schirrmacher:
"Was?"

Mittwoch, 23. Mai 2012

Sonia Mikichs Klinik-Albtraum

Unsere Kollegin, die Fernseh-Journalistin Sonia Mikich, berichtet in der FAZ über ihre Erfahrungen in einem deutschen Krankenhaus. Gerade, weil wir Mikich seit Jahren als taffe, nachfragende Moderatorin kennen, wiegt ihre erschreckende Geschichte umso mehr. Denn diese Frage stellt sich beim Lesen schnell: wie mag es erst den weniger eloquenten PatientInnen in den Kliniken gehen?

Mittwoch, 16. Mai 2012

Sheryl Sandberg - Mit der Kraft der Milliardärin

Sheryl Sandberg, Vortrag am Barnard College für Frauen, NewYork
    Foto: AsiyaKhaki, Picasaweb

Scheint so, dass Sheryl Sandberg, Chief Operating Officer (COO) bei Facebook, die bereits 2011 30 Millionen Dollar verdiente, in wenigen Tagen noch viel mehr Geld besitzen wird. Der Börsengang ihrer Firma, obwohl von Fachleuten skeptisch begleitet, wird wahrscheinlich 13 Milliarden Dollar einbringen. Das meiste steckt Mark Zuckerberg ein, der gerade 28 wurde und immer noch im Kapuzenshirt rumläuft. Viel interessanter ist Sandberg, sie scheint eine gute Mischung von taffer Geschäftsfrau und ziemlich kluger Feministin hinzukriegen. 

Mittwoch, 9. Mai 2012

Die Journalistinnen und ihre Präsidenten

Valérie Trierweiler Foto: Jackolan1/wikipedia.org
Ein Kollege hat vor langer, langer Zeit einen Text mit der Überschrift "Die Hunde und ihre Franzosen geschrieben". In Abwandlung dieses originellen Artikels, der auf die verrückte Hundeliebe unserer westlichen Nachbarn hindeutet, möchte ich heute mal die Formel "Die Journalistinnen und ihre Präsidenten" finden. Mit Valérie Trierweiler zieht schon wieder eine Kollegin in einen Präsidentenpalast ein (diesmal in den französischen), zusammen mit dem neuen Präsidenten Francois Hollande. Erst kürzlich berichteten wir über Daniela Schadt, die - wie das vorgenannte Paar ebenfalls ohne Trauschein - mit Bundespräsident Gauck zusammenlebt. Was macht Journalistinnen so interessant für mächtige Männer?