Dienstag, 27. Mai 2014

"Wir sollten viel radikaler sein." Teresa Bücker will mehr Frauen für die Arbeit im Netz begeistern


Teresa Bücker, Workshop zur Fachtagung des Journalistinnnenbundes in Köln. Foto: Julia Hiltscher


Über nächtliche Diskussionen am Küchentisch fand Teresa Bücker zum Bloggen und erkannte sehr schnell den Wahrheitsgehalt des Spruches "Das Private ist politisch." Nach einem rasanten Aufstieg als social-media-Redakteurin beim "Freitag" ("ich war früh dran, es gab wenig Online-Affine") und strategischer Beraterin bei der SPD ("ich habe Gabriel und Schwesig das Twittern beigebracht") hat sich die 30jährige zweitens eine neue Frisur zugelegt und erstens den festen Job gekündigt. "Ich möchte unabhängig und politisch frei weiterarbeiten".

Sonntag, 18. Mai 2014

Der Fall Jill Abramson - ein Lehrstück in Sexismus

von Judith Rauch

Jill Abramson (Mitte) bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Leading with Diversity", 2012
Foto: US Department of Labor
Als die Redaktionsmitglieder der New York Times am Mittwoch, 14. Mai, kurzfristig zum Verleger gerufen wurden, befürchteten einige schon, es sei jemand aus der Redaktion gestorben. Falsch, es war nur die Chefredakteurin entlassen worden - Knall auf Fall.

Jill Abramson, deren Ernennung vor knapp drei Jahren als Signal für Frauenkarrieren im Journalismus gewertet wurde, musste nun auf unwürdige Weise abtreten. Und die Frage nach dem Warum beschäftigt die Medienszene in New York und darüber hinaus noch immer.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Teresa Bücker: Mitmischen beim Netzfeminismus

Teresa Bücker spricht auf einem Podium
Eloquent engagiert. Foto: privat


Die Sache mit dem Blog war nur eine Idee am WG-Küchentisch. Es wurde zum Sprungbrett einer ungewöhnlichen Karriere. Teresa Bücker gehört zur Generation: The web made my job. Als eine der ersten deutschen Bloggerinnen hat sie sich früh einen Namen gemacht. Im Internet und auf Podien bezieht sie netzpolitisch und feministisch Position. Klar, dass der Watch-Salon die Autorin und Politikberaterin zur Fachtagung des Journalistinnenbundes "Doing Gender 2.0" eingeladen hat: Zu einem Workshop über Lust und Last der Meinungsäußerung via Bloggen und Twittern. Als Einstieg für alle, die in den sozialen Netzwerken und also auch in der Gesellschaft mitmischen wollen.

Sonntag, 11. Mai 2014

Strange Fruit - literarische Reportagen der argentinischen Journalistin Leila Guerriero

Buchcover Strange Fruit. Foto:Ullstein-Verlag

"Sie weinen, während sie sterben. Wer mit Blausäure vergiftet wird, weint, während er stirbt ... einen heftigen unkontrollierbaren - demütigenden - Tränenstrom. Der Körper weint, das Blut wird leuchtend rot und der Atem riecht nach Bittermandelöl."

Montag, 5. Mai 2014

Beliebt und unterbezahlt: Was bei den Hebammen schief läuft

Schöner Beruf, schnöde Entlohnung - freiberufliche Hebammen. Foto: Gabor Fejes, CC0

Am heutigen 5. Mai ist internationaler Hebammentag. Zeit, sich mal genau anzuschauen, wie es um die Entlohnung der selbstständigen Hebammen steht.

Es ist ein Stück mit nahezu rein weiblicher Besetzung: Hebammen und Gebärende sind in den Hauptrollen. Und das Drama, das gespielt wird, heißt: zu niedrige Entlohnung. Wir verfolgen dieses Theater nun schon seit Jahren, denn die Haftpflichtversicherungsprämie der selbstständigen Geburtshelferinnen steigt auf immer aberwitzigere Werte in den Tausendern. Zuletzt drohte sogar das komplette Aus der Versicherung. Da gab es dann - wie in der Vergangenheit auch - mal wieder eine Petition.