Mittwoch, 23. März 2016

Salon-Schnipsel: Ku'damm 56 - Wie Mad Men, nur besser

Salon-Schnipsel, der: Kleine Empfehlung der Salonistas, in unregelmäßigen Abständen hier im Watch-Salon zu finden. Zum Sehen, Hören, Freuen.

Vier-Frauen-Familie: Eva (Emilia Schüle), Monika (Sonja Gerhardt), Mutter Caterina (Claudia Michelsen) und Helga  (Maria Ehrlich)
v. l. n. r.  Copyright: ZDF / Stefan Erhard

Fundsache: Ku'damm 56. Caterina Schöllack, Leiterin der Tanzschule Galant am Berliner Kurfürstendamm wünscht sich eigentlich nichts anderes, als ihre drei Töchter gut zu verheiraten. Besonders Monika, die Jüngste, macht es ihr dabei schwer, zumal sie nicht zur Hauswirtschaft taugt.

Sonntag, 20. März 2016

Lesen? Lesen! #4: Wie Patti Smith ihr bewährtes Papierschwert zog und "M Train" schrieb.


Leipziger Buchmesse: 4 Tage, 4 Bücher.
Empfehlungen der Salonistas - interessante Neuerscheinungen von Frauen


Nicht nur unsere Punk-Ikone sammelt Devotionalien. Von "Horses" bis "M Train".         / Foto: M. Köster

Patti Smith again. In ihrem neuen Buch "M Train" nimmt sie uns freimütig an die Hand. Mit in ihr Stamm-Café, um das Leben zu beobachten, sich Notizen zu machen, den vierten Kaffee zu trinken. In ihre New Yorker Wohnung und ihre Welt der Devotionalien, der Bücher und Bilder ihrer Hausheiligen. Auf Reisen zu den Gräbern geliebter Schriftsteller, denen sie mehr Raum einräumt als den eigenen Konzerten in fremden Städten. Wie eine Art roadmap hat die Sängerin und Dichterin die künstlerischen und biografischen Stationen ihres Lebens aufgezeichnet und staunend nehmen wir zur Kenntnis, dass dazu auch Nächte exzessiven Fernseh-Krimi-Konsums gehören. "Kommissare sind so zwanghafte Wesen wie ich."


Samstag, 19. März 2016

Lesen? Lesen! #3: Emanzipation im Islam. Eine Streitschrift jenseits von Klischees

Leipziger Buchmesse: 4 Tage, 4 Bücher.
Empfehlungen der Salonistas - interessante Neuerscheinungen von Frauen

Sollte Wellen schlagen: Sineb el Masrars Streitschrift gegen die Feinde der Emanzipation.        / Foto: L. Loges

Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind nicht ihr Fall. Denn Sineb el Masrar weiß: "Die Sache der muslimischen Frau ist viel komplexer." Mit "Emanzipation im Islam - eine Abrechnung mit ihren Feinden" hat die Tochter marokkanischer Einwanderer in Deutschland ein beeindruckendes Buch über die muslimische Frau geschrieben. Beeindruckend, weil es höchst meinungsstark ist, ohne einen einseitigen Blick zu vertreten. Ihre Forderung: Frauen, befreit euch!


Freitag, 18. März 2016

Lesen? Lesen! #2: Fifty Shades of Merkel. Ein unterhaltsames Buch über die Kanzlerin


Leipziger Buchmesse: 4 Tage, 4 Bücher.
Empfehlungen der Salonistas - interessante Neuerscheinungen von Frauen

Das Buch ist am 10. März bei Hoffmann und Campe erschienen und auch als E-Book erhältlich     / Foto: Stadlmayer

"Fifty Shades of Merkel" hat nichts mit Sex zu tun. Obwohl auf dem Cover x-fach die berühmte Merkel-Raute zu sehen ist, eine Geste, die für viele Feministinnen eine Vulva und damit Frauenmacht bedeutet. Das Konzept des Buches ist schlüssig: Julia Schramm beschreibt in 50 Kapiteln zahlreiche Facetten, aus denen sich die Person Merkel zusammensetzt - ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Die einzelnen Kapitel sind kurz und knackig, über jedem steht nur ein einziges Stichwort. Das macht die Lektüre einfach und unterhaltsam, manchmal gerät der Text etwas oberflächlich, aber insgesamt ist er doch recht interessant.


Donnerstag, 17. März 2016

Lesen? Lesen! #1: Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen

Leipziger Buchmesse: 4 Tage, 4 Bücher.
Empfehlungen der Salonistas - interessante Neuerscheinungen von Frauen

In bester Nachbarschaft zu Büchern über den Holocaust: Die Erinnerungen von Eva Umlauf       / Foto: C. Olderdissen

„Weint nicht. Wer tätowiert wird, wurde für das Leben ausgesucht“, raunt der KZ-Häftling den Frauen und Kindern in der Warteschlange zu. Eva Umlauf und ihre Mutter sind gerade in Auschwitz angekommen. Statt sofort in die Gaskammer geschickt zu werden, wie die meisten jüdischen Frauen und ihre Kinder, stehen die beiden an für die Tätowierung der Häftlingsnummer. Mutter Agnes erhält "A 27958", Tochter Eva "A 27959". Die Nummer passt kaum auf den kleinen Arm des noch nicht mal zwei Jahre alten Mädchens. Ein halbes Jahr später wird Auschwitz von der Roten Armee befreit. Eva Umlauf gehört zu den wenigen Kindern, die das Vernichtungslager überlebt haben. Aber erst jetzt, mit über 70, erzählt sie ihre Geschichte in dem Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“.


Montag, 14. März 2016

BarCamp im Test - kreatives Konferenzformat für jb-Jahrestagung



Was wollen wir diskutieren? Sessionplanung beim BarCamp Frauen am 12.3.16 in der Berliner Kalkscheune     / Foto: Dana Savic

Eine kreative Konferenz ohne vorher festgezurrten Programmablauf - der Journalistinnenbund goes BarCamp. Die jb-Jahrestagung wird mit dieser ungewöhnlichen Veranstaltungsform im Juni an den Start gehen. Dana Savic und Frauke Langguth vom jb-Vorstand haben vorab das „Barcamp Frauen Berlin“ getestet. Zum 6. Mal hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung zusammen mit KooperationspartnerInnen wie Deutscher Frauenrat, Missy Magazine, Edition F und Pinkstinks für einen Tag zur Debatte über Feminismus eingeladen. Rund 500 Frauen nahmen an der sich selbst organisierenden Konferenz* teil.

Dienstag, 8. März 2016

Zum Weltfrauentag - die schönsten Sprüche für die Seele der Frau


Otto Karrer, Seele der Frau, Ideale und Probleme der Frauenwelt, Verlag Ars Sacra, München, 1932


"Man trifft gelegentlich nicht nur Männer, sondern auch Frauen, die über alles, was mit Frauenbewegung zusammenhängt, mit einem geringschätzigen Lächeln hinweggehen ... ein allzu bequemer Standpunkt, mit Dingen fertig zu werden, die etwas Elementares an sich haben ... es muss doch etwas dran sein, sonst gäbe es keine Frauenfrage und keine Frauenbewegung." 

Für 1932 klingt das wahnsinnig reflektiert, nicht wahr? Schön wärs.
Schon der nächste Absatz zielt auf "die Tragik der Ehelosen".


Donnerstag, 3. März 2016

Filmkritik: Das Tagebuch der Anne Frank


Abgeführt: Anne Frank (Lea van Acken) tritt aus dem Hinterhaus ins Tageslicht, zurück bleibt das Tagebuch.  Foto: UPI Media

Mit 13 beginnt Anne Frank Tagebuch zu schreiben. Mit 15 stirbt sie an Kälte, Hunger und Krankheit im KZ Bergen-Belsen. Dazwischen liegen 25 Monate Leben im Versteck bis zur Entdeckung, sowie knapp acht Monate Deportation und Lager. So grausam die Fakten, so bekannt die Geschichte - aus Buch, Theater und Film. Nun kommt ein weiterer Spielfilm hinzu, erstmals ein deutscher. Regisseur Hans Steinbichler berichtet, seine Kollegin Caroline Link habe zu ihm gesagt, "diese Anne-Frank-Geschichte sei doch schon erzählt, man müsse einen neuen Aspekt finden." Also hat er einen Film gemacht über ein Mädchen, dem "ein ganz normales Leben gestohlen" wurde.