Mittwoch, 22. Februar 2017

Die schreibende Psychologin - Fünf Fragen an Nele Langosch

von Tina Stadlmayer


Der Journalistinnenbund feiert sein 30jähriges Jubiläum, vom 30. Juni bis 2. Juli 2017 am Gründungsort Frankfurt. Bis dahin stellt der Watch-Salon mit der Interviewserie "Fünf Fragen" in lockerer Folge ganz unterschiedliche Kolleginnen des jb vor, um die Vielfalt unseres Bündnisses und der jeweiligen journalistischen Arbeit zu zeigen.
 
Nele Langosch - früher Klinik-Psychologin, heute freie Journalistin  / Foto: fotoraum-reinhold.de


Nele Langosch ist neu im jb. Vor einigen Wochen habe ich im jb-Forum ihre Vorstellung gelesen und mich gefreut: junger und kompetenter Neuzuwachs für die Regionalgruppe Nord. Nele schrieb im jb-forum, dass sie ihre Festanstellung als Neuropsychologin zugunsten des Journalismus aufgegeben hat. Da drängt sich natürlich die Frage auf:

Du hast Psychologie studiert und als Neuropsychologin in einer Reha Klinik gearbeitet. Warum bist du auf den Journalismus umgestiegen?

Ich bin nicht wirklich umgestiegen, weil ich ja vor dem Studium schon ein Volontariat beim Heinrich-Bauer-Verlag gemacht habe. Danach hätte ich als Journalistin arbeiten können, aber ich wollte lieber studieren und mich auf einen Bereich spezialisieren - das war dann die Psychologie. Während des Studiums habe ich nebenher journalistisch gearbeitet. Nach dem Studium wollte ich als Neuropsychologin in der Reha Klinik noch mehr Erfahrungen mit Patienten sammeln. Das war eine tolle Zeit, aber es war nicht mehr möglich, nebenher zu schreiben. Als mein Vertrag auslief, habe ich entschieden, mich wieder auf den Journalismus zu konzentrieren.

Hast du diese Entscheidung bereut? Immerhin ist es heutzutage nicht einfach als freie Journalistin den Lebensunterhalt zu verdienen. 

Nein, das habe ich tatsächlich nicht bereut. Ich habe regelmäßig Aufträge von Zeitschriften wie "Psychologie heute", "Happy Way",  "Gehirn und Geist" und dem Online-Portal "Spektrum der Wissenschaft". Ich arbeite aber auch für weniger psychologische Magazine. Das funktioniert ganz gut.

Mit welchen Themen beschäftigst du dich zur Zeit besonders? 

Mich interessieren Menschen und ihre Lebenswege, außerdem  Fragestellungen wie: Wo will ich hin? Was macht mich glücklich? Was prägt  mich? Darüber schreibe ich dann ganz allgemein oder ich portraitiere Menschen und beschreibe ihre Schicksale. Ich beschäftige mich aber auch mit wissenschaftlichen Themen, zum Beispiel neuen Therapie-Ansätzen für Autismus oder pädagogischen Themen wie "Wie reagieren Kinder auf das, was Erwachsene sagen und wie prägt sie das für ihr späteres Leben?"


Nele Langosch


schreibende Psychologin

Branche: Zeitschriften und online
Beruf: Journalistin/Diplompsychologin
Standort: Regionalgruppe Hamburg
jb-Engagement: Aktiv in der Regionalgruppe,
hat sich als Mentee beworben


Neben deiner Arbeit engagierst du dich ehrenamtlich für den Verein "Freunde alter Menschen". Das ist dir ein wichtiges Anliegen? 

Während des Studiums in Berlin ist mir aufgefallen wie wenig Kontakt wir Jüngeren mit den Älteren haben. Das fand ich sehr schade. Deshalb habe ich angefangen, mich in diesem Verein zu engagieren. Der Verein organisiert Besuchspartnerschaften zwischen Jüngeren und Älteren. Ich besuche eine ältere Dame einmal im Monat. Das ist eine sehr intensiver Kontakt. Wir reden viel und tauschen unsere Meinungen aus.

Warum bist du Mitglied im Journalistinnenbund geworden? 

Ich kenne den Journalistinnenbund schon länger. Aber jetzt bin ich eingetreten, weil ich gemerkt habe, dass mir der Austausch mit erfahrenen Kolleginnen wichtig ist. Ich war zunächst bei einem gemeinsamen Treffen der Regionalgruppe Nord und den Bücherfrauen. Da ging es ums Self Publishing. Das fand ich auch sehr interessant. Beim letzten Treffen der Regionalgruppe ging es dann mehr um den Erfahrungsaustausch. Da habe ich gemerkt, dass sich die anderen auch sehr dafür interessieren was ich so mache. Inzwischen habe ich mich auch beim Mentoring-Programm des jb beworben. Mal schauen ob es klappt.

Herzlich Willkommen im jb, Nele!

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