Dienstag, 24. Juni 2008

Frauen verderben den Journalismus?


Darf es ein bisschen weniger sein? Der Frauenanteil in einer Branche gilt als Indikator für deren Prestige und Verdienstmöglichkeiten. Gut, billig und weiblich werden die Journalistinnen der Zukunft sein. FOTO: FLICKR
Der Journalismus wird feminisiert. Jetzt die schlechte Nachricht: Sozialwissenschaftlich bedeutet eine "Verweiblichung" einer Berufssparte: Dieser Beruf ist auf dem absteigenden Ast. Dies meint, dass bei Berufen, die im Niedergang begriffen sind, die Männer bei der Berufswahl auf attraktivere Positionen ausweichen und Frauen nun in die freigewordenen Positionen des gesellschaftlich absteigenden Berufszweiges nachrücken.
Funktionswandel und Einkommensrückgang
Im Journalismus beträgt der Frauenanteil in Deutschland derzeit 37 Prozent, in Österreich gar 42 Prozent. Über 70 Prozent der befragten JournalistInnen gehen davon aus, dass der Anteil der Frauen im Journalismus stark ansteigen wird. Und sie sehen einen deutlichen Funktionswandel: Die Aufgabe der Journalisten, Kritik und Kontrolle zu üben, verliert an Bedeutung. Wichtiger wird es, eine Rundum-Orientierung sowie Lebenshilfe und Nutzwert zu geben. Dieser Funktionswandel des Journalismus kann als eine der Ursachen für den Niedergang der "bedrohten Profession" wie es in der Studie heißt, angesehen werden. Dieser Wandel wiederum lässt sich an massiven aktuellen Tendenzen der Deprofessionalisierung und Deklassierung des Journalismus fest machen: Verlage verlassen die Tarifgebundenheit, ganze Redaktionsteile werden ausgegliedert und zu externe Dienstleister verlagert, Redakteure in Tochtergesellschaften ohne Tarifbindung verschoben. Mehr dazu gibt es hier.

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