Katrin Poleschner Foto: JU-Bayern
Was soll die CSU denn auch machen? Sie hat doch nur 18 Prozent weibliche Mitglieder! Also konnte sich die Frauen-Union mit ihrem Antrag auf eine 40%ige Quote in allen Parteiämtern nicht durchsetzen. Stattdessen gilt diese Quote jetzt nur für Ämter im Landesvorstand und in den Bezirksvorständen, nicht für Kreis- und Ortsverbände.
Gegen die Quote hatte sich vor allem die 26-jährige JU-Vizechefin Katrin Poleschner aus dem Fenster gehängt, sie legte sich dafür sogar mit Parteichef Seehofer an.
"Geschlecht darf Qualifizierung nicht ersetzen», erklärte sie unermüdlich auf jeder Versammlung. Eine Frauenquote sei «nicht im Sinne einer modernen Parteiarbeit». Dafür organisierten die sogenannten Amazonen der Jungen Union sogar eine Gegen-Quote-Kampagne mit schwarzen T-Shirts und pinkfarbenem „GQ“-Emblem.
Wer sich beim Personal der CSU ein bisschen auskennt, sieht den Strippenzieher dieser GQ-Kampagne im jetzigen JU-Vorsitzenden, dessen Namen wir hier mal nicht nennen. Denn der Mann will ja noch was werden.
Dienstag, 5. Oktober 2010
Frauen-Quote in der Spar-Variante
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Politik und Wirtschaft
Journalistin, Sachbuchautorin, Freischreiberin in München. Fühlt sich als fünfte von sechs Schwestern in Frauenrunden besonders wohl. Verlernt nie, sich über Ungerechtigkeiten zu empören. Schreibt entsprechend quer durch die Gesellschaft - analysiert, begeistert sich und spottet gern, im Watch-Salon wie auf Twitter.
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Ich fasse es nicht : Geschlecht darf Qualifizierung nicht ersetzen. ist den Frauen eigentlich entgangen, daß die hervorragend funktionierenden Männer-Netzwerke und Männerseilschaften in der Politik gerade qualifizierte Frauen auf dem Weg nach oben gehindert haben? Trauen Frauen sich so wenig zu und überlassen den Männern wieder den Vortritt - in der gefühlten Annahme, diese seien besser? Oder haben wir etwa in der Tat so viele qualifizierte Politiker, die aufgrund von Leistung (räusper) Karriere gemacht haben? Personalpolitik insb. wenn es um die politische Ämtervergabe auch in den Parteien ging/geht, hat viel mit Kungelei, Vetternwirtschaft zu tun. Wer unbequem ist, und das sind/waren häufig Frauen, kam erst gar nicht für die politische Herrenriege in Betracht.
AntwortenLöschenFrauen hätten die Möglichkeit die gläserne Decke zu durchstoßen und lehnen dankend ab? Kein Mann/Politiker käme auf die Idee...
Also die CSU hatte bisher schon immer nicht nur eine sondern viele Quoten: für Katholiken und Protestanten, Oberbayern, Niederbayern und Franken. Die funktionierten prima ganz ohne Festschreibung und haben das ein oder andere mal sehr erfolgreich verhindert, dass der bestqualifizierte Kandidat (Kandidatin sowieso nicht) auf einen Posten kam. An irgendwelche Protestbewegungen kann ich mich da nicht erinnern.
AntwortenLöschenfrau köster, ob sie den ju-vorsitzenden stefan müller hier in ihrem blog erwähnen, hat auf dessen karriere keine auswirkung. der mann ist parlamentarischer geschäftsführer der csu und fest im sattel. verzeihen sie meine offenheit, aber wenn sie wollen, dass jemand ihren blog liest, der über irgendwelche "karrieren" in berlin oder münchen entscheidet, dann müssen sie was anderes tun, als sich irgendwelche zusammenhänge von der "männerverschwörung" hinter der gegen-quoten-kampagne zusammenreimen. wie kommen sie zu so einer bewertung?
AntwortenLöschenLesetipp: Ein Placebo für CSU-Frauen (Abendzeitung)
AntwortenLöschenVor zirka 20 Jahren gab es mal einen CDU-Slogen, der lautete "die SPD hat die Quote - wir die Qualität" - was ist heute davon zu halten?
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