Das ist ein wirklich unseriöser Medienbeitrag. Eine Gruppe von Mädchen, möglicherweise Stalkerinnen, verfolgt die Band Tokio Hotel und bekommt dafür bei Spiegel TV ein dickes Forum. Als ginge es um ein wenig Räuber-und-Gendarm-Spielen, werden die Mädchen mit lockeren Worten bei Verfolgungsjagden mit dem Auto begleitet und haben die Gelegenheit, ein wackliges Eigenvideo vorzuführen, das sie bei der Belästigung der Kaulitz-Mutter zeigt. Den Mädchen wird ausgiebig Gelegenheit gegeben, ihre Gesichter in die Kamera zu halten, sich verkleidet als „Afghaninnen auf Tour“ zu bezeichnen, sich als „radikale Fans“ zu gebärden und den Sängern per „Achtung! Achtung!“ eine neue „Albtraum"-Woche anzukündigen.
Ein Interview mit einer Stalker-Expertin oder ein seriöser Kommentar hatte in dem Fünf-Minuten-Beitrag keinen Platz.
Montag, 27. April 2009
Immer wieder - zu viel Raum für die Falschen
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Hören und Sehen
Journalistin, Sachbuchautorin, Freischreiberin in München. Fühlt sich als fünfte von sechs Schwestern in Frauenrunden besonders wohl. Verlernt nie, sich über Ungerechtigkeiten zu empören. Schreibt entsprechend quer durch die Gesellschaft - analysiert, begeistert sich und spottet gern, im Watch-Salon wie auf Twitter.
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Ein Beitrag aus der Not geboren - an die Mädchen kam man ran, an die Band offenbar nicht oder zumindest nicht schnell genug. Deshalb keine aktuellen Statements der Gruppe, nicht einmal von Anwalt oder Management. Da muss der stellvertretende BRAVO-Chefredakteur als Sprachrohr für die Sichtweise der Band herhalten. Dass die Sache für die Jungs kein Zuckerschlecken ist, kam schon "rüber". Warum das Ganze passiert, allerdings nicht. Und warum man den Beitrag sendet, wenn er ganz offensichtlich nicht rund ist, auch nicht.
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