Donnerstag, 21. Mai 2009

Pfaue vor Garagen

Einen Abend mit Zeitungen und dem Fernseher zu verbringen, heißt auch immer, allerhand Dreistigkeiten ausgesetzt zu sein. Kurt Kister, Süddeutsche Zeitung, von dem es heißt, er möchte noch gern Chefredakteur werden und der als Mann eher klein und unauffällig daher kommt, schreibt in seinem Beitrag „Muskel und Masse“ zur Serie „Körperbilder“ über Angela Merkel: … Sie hat zugelegt, politisch, an Erfahrung und auch sonst. Als Frau wird sie, so mag man hoffen, von ihrem Gatten wahrgenommen …
"Die Garage interessiert keinen"

Eine Dokumentation auf 3sat berichtete über die iranischstämmige „Miss Earth Schweiz 2008“, Nasanin Nuri, - eine schöne junge Frau mit einer schrecklichen Kindheit und Jugend. Sie erzählte, wie ihr Vater sie immer wieder misshandelte und später ihre Mutter umbrachte. In der nächsten Szene wieselte dann ein schnöseliger „Model-Coach“ um sie herum und erklärte ihr, wie sie sich als Miss Earth zu setzen habe. „Du darfst niemals mit offenen Beinen auf einem Stuhl sitzen. Die Garage interessiert keinen“.

"Merkel hat viel Testosteron"


Bei Plasbergs “Hart, aber fair“ zum fragwürdigen Thema „Ewig Kind, häufig Macho, schließlich Sugardaddy – sind denn Männer nie normal?“ ging es dann nur noch albern zu. Hellmuth Karasek und Psychologie-Professor Harald A. Euler schwadronierten vom Primatenverhalten und Pfauengefieder der Männer, die ihre großen Kulturleistungen alle zwischen 30 und 40 „mit ihrem Testosteron“ leisteten und, so ergänzte Euler leutselig: „ich glaube, sie (Merkel) hat viel Testosteron“.
"Ewig Kind, häufig Tussi"

Ein Blog, dass sich „für Männer und Jungen einsetzt“, zitiert dazu einen Absagebrief des Männerforschers Professor Walter Hollsteins an den WDR, in dem es zum Titel der Sendung heißt: "ewig kind, häufig tussi, schliesslich ausgehalten - sind denn frauen nie normal?". das wäre sicher schon im vorfeld als sexistisch abgelehnt worden.“ Tja, da hat er wohl recht.

Kommentare

  1. Zu Herrn Kisters Ehrenrettung muss frau allerdings vollständig zitieren: "Als Frau wird sie, so mag man hoffen, von ihrem Gatten wahrgenommen, und dann noch von all jenen, die sagen, dass es gut sei, dass endlich mal eine Frau regiere. Dabei regiert sie gar nicht so viel anders als ihre Vorgänger, allerdings macht sie weniger Gedöns um sich." Frau Merkel kommt also neben Sarkozy, Putin oder Scharping noch ziemlich gut weg.
    Das Zitat findet sich übrigens nicht direkt im verlinkten Artikel sondern in der Fortsetzung "Was Experten an Joschkas Bauchumfang ablesen konnten".

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