Donnerstag, 9. Juli 2009

Die Schnüffler von der 4. Gewalt

Rupert Murdochs Newsgroup soll mehr als eine Million Pfund gezahlt haben, um durch außergerichtliche Einigungen einen Riesen-Abhörskandal zu vertuschen: 31 Journalisten von "Sun" und "News of the World" haben sich offenbar mithilfe von Privatdetektiven in die Handies von zahlreichen Prominenten - vom Fußballspieler bis zum Abgeordneten - "gehackt" und deren SMS mitgelesen. Das schreibt der Guardian (deutscher Bericht z.B. bei Meedia). Vorgesetzte und Manager sollen davon gewusst haben. 
Nun ist es ja auch bis nach Deutschland vorgedrungen, dass die Reporter insbesondere der "Sun" sich öfter mal ein paar "Pressefreiheiten" genehmigen. Trotzdem - gebeutelt von Telekom-Abhöraffaire und staatlichen Eingriffsversuchen in Artikel 5 - läuft es mir als Journalistin auch diesseits des Kanals kalt den Rücken herunter, wenn Vertreter des eigenen Standes kollektiv Grundrechte verletzen. Und es zeigt einmal mehr, wie empfindlich unsere Informationsgesellschaft ist. 
Eine Frage allerdings bleibt: wenn da angeblich Tausende Nachrichten mitgelesen wurden, wieso gab es dann nicht Hunderte von Enthüllungsstories? Vielleicht sind die Promis ja braver als die Schnüffler? 


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