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Früher sei zumindest in Sonntagsreden noch das hohe Lied des Journalismus und der freien Presse gesungen worden, meint der Kollege Rudolf Stumberger in seinem Beitrag über „die Krise der publizistischen Repräsentation“ für telepolis. Heute hört der Kollege aus der alten Denkschmiede Fliegenstraße nur noch so eine Art stetes Rauschen, in denen Worte wie "Content" und "Einschaltquote" ein wenig häufig vorkommen.
Einige Thesen aus Stumbergers wütend gutem Beitrag „Der Finanzcrash, der Niedergang des kritischen Journalismus und warum wir keinen "Content" brauchen“:
… mindestens seit dem Fall der Mauer und damit dem Ende der Systemkonkurrenz ist diese Wertschätzung des Intellektuellen und damit auch des kritischen Journalisten ähnlich nach unten gegangen wie die Aktienkurse bei der Finanzkrise des Jahres 2008. "Man kann schreiben was man will, den Mächtigen ist es einfach egal", sagte sinngemäß Seymour Myron Hersh, das "Urgestein" des kritischen Journalismus in den USA. Wo es keine Systemkonkurrenz mehr gibt, benötigt man auch keine Interpreten dieser Konkurrenz: Die Fakten sprechen für sich.
Auch in der Soziologie – die genuin gesellschaftskritische akademische Disziplin – ist der Neoliberalismus "so in soziologisches Denken eingedrungen, dass es sich nicht mehr...kritisch von dieser sich als Theorie verkleideten Weltanschauung distanzieren kann."
Ja, das Wort "Content" sollten wir für Journalistisches nicht benutzen. Es klingt so billig ...
AntwortenLöschenJa, oft sind es Projektmanager, die kein Sprachgefühl haben und den Wert journalistischer Arbeit leider nicht zu schätzen wissen.
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