Dienstag, 11. Januar 2011

Sarrazin: Mit den eigenen Waffen geschlagen

von Angelika Knop

Vermutet hatten wir es ja schon immer, vereinzelt auch nachgewiesen. Bereits "Hart aber fair" brachte auf dem Höhepunkt der Debatte einen wunderschönen Beitrag, der nachwies, dass man Statistiken gar nicht über Jahrzehnte hochrechnen kann. In seinem Buch etwa rechnet Sarrazin aus, dass die Deutschen in 120 Jahren zu 75 Prozent einen Migrationshintergrund haben werden, wenn sich die Entwicklung einfach so fortsetzt wie die Daten jetzt sind. Plasbergs Kollegen wandten die gleiche Methode an - nur mit Zahlen von 1890. Das Ergebnis:
Danach müsste Deutschland derzeit 250 Millionen Einwohner haben.

Weniger lustig und ganz ernsthaft wissenschaftlich jetzt die Erkenntnis laut Zitat aus der Süddeutschen Zeitung:
Eine Studie der Humboldt-Universität zeigt, dass viele von Thilo Sarrazin herangezogene Statistiken zu Migranten die Wirklichkeit verzerren. Sie wurden so lange gedreht und gedehnt, bis sie passten.
Manche Bücher muss man eben nicht lesen, schon gar nicht gleich. Man kann einfach die Gegenstudie abwarten. Es sei denn, man ist männlich, älteren Jahrgangs, nicht ungebildet und unvermögend - aber vor allem riesiger Angst vor Veränderung und dem Verlust der eigenen Stellung. Denn das, so hatte die Gesellschaft für Konsumforschung jüngst ebenfalls für die Süddeutsche herausgefunden, ist der typische Sarrazin-Leser.

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