Tabea Hosche erzählt ihren Töchtern Ebba und Uma: Sie bekommen ein Geschwisterchen. / Foto: Kirsten Kofahl |
„Ich frage mich, ob es reicht, wenn wir uns gegenseitig erzählen, wie prima alles klappt.“ Das sagt die TV-Journalistin Tabea Hosche. Sie möchte ein ehrliches Bild zeigen. Ein Bild über das Familienleben mit einem behinderten Kind - und über die Freuden und Ängste einer neuen Schwangerschaft. Heute Abend läuft im WDR ihr zweiter Dokumentarfilm über ihr eigenes Familienleben: „Uma und wir“.
Seit 2012 begleitet Tabea Hosche mit der Kamera ihre Tochter Uma. Uma hat einen Gendefekt, ist dadurch geistig beeinträchtigt und schwerhörig, lernt nur mühsam sprechen und hat Epilepsie. In ihrem ersten autobiografischen Film dokumentierte Hosche, wie sie sich als Paar langsam mit diesen und anderen Schwierigkeiten zurechtfinden, wie ein zweites Kind, Ebba, auf die Welt kommt.
Diesmal steht die dritte Schwangerschaft im Mittelpunkt des Films und die Frage: Wird unser Baby gesund sein? Umas Gendefekt ist sehr selten und nicht erblich. Die Eltern fürchten eher, dass das Kind mit Down-Syndrom geboren werden könnte. Dafür besteht in diesem Alter ein erhöhtes Risiko. Könnten sie dann allen drei Kindern gerecht werden, ihnen genügend Zeit und Aufmerksamkeit widmen? Der Vater setzt dabei eher auf medizinische Diagnostik, die Mutter will lieber möglichst wenig wissen.
"Wir hatten Schiss, dass wieder etwas passiert", erzählt die TV-Journalistin unserer Autorin Mareice Kaiser in einem Interview für die taz. "Schiss", den auch andere werdende Mütter Ende 30 oder über 40 haben. Watch-Salonista Christine Olderdissen fand den ersten Film, "Uma und ich","unmittelbar und ungestellt" und so "professionell, wie es eben eine Filmautorin kann". Es lohnt sich also, einzuschalten, in YouTube oder die Mediathek zu gucken - und die Interviews zu lesen. Auch so setzt sich ein vielfältiges Bild zusammen - über das Leben und das Filmemachen.
"Uma und wir"
Film in der WDR-Mediathek: Menschen hautnah
Film in der ARD-Mediathek: Uma und wir
Filmtipp im Kaiserinnenreich: "Sicher und einfach ist hier nichts"
Interview in der taz: "Unwissen kann sehr hilfreich sein"
"Uma und ich"
Film in der WDR-Mediathek: Glück, Schmerz und Behinderung
Film bei Youtube: Mein Kind hat einen seltenen Gendefekt
Interview im Blog "Kaiserinnenreich": Und wie machst Du das, Tabea?
Rezension des Films im Blog "Kaiserinnenreich": "Ja, so ist das Leben." – Filmtipp: "Uma und ich"
Interview im Watch-Salon: "Ich fühle mich nicht als Heldin"
Selten war ich so in den Menschen sein, wie in Tabea und ihrem Mann. Ich habe mitgeteilt und gelacht und mich sogar über Uma geärgert. Ich bedanke mich für diesen Film und die Offenheit und Ehrlichkeit der Protagonisten. Zwei wundervolle Menschen, zauberhaft in ihrer Zuneigung zueinander und den Kindern. Ich wünsche euch ganz viel Glück und Harmonie - und immer wieder einmal mehr aufstehen. Ganz liebe Grüsse Isolde Ahr, Köln
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