Mittwoch, 8. Oktober 2008

Beschneidung und Hygiene-Unterricht für Jungen contra Impfung bei Mädchen

Der Virologe Harald zur Hausen hat den Nobelpreis für die Erforschung der krebserregender Papillomaviren (HPV), die Gebärmutterkrebs auslösen, erhalten. So weit so gut. Unglaublich dagegen ist die Berichterstattung zu diesem Thema in allen Medien. Etwa in den ARD-Tagesthemen: Eine Frau liegt mit gespreizten Beinen auf einem gynäkologischen Stuhl. Vor ihr steht ein älterer Arzt. Schwadroniert wird über die Impfung (bringt viel Geld), wie aber die Viren in die Gebärmutter gelangen, nämlich durch den Mann, wird in keinster Weise angesprochen (Verdrängung). In allen Berichten wird so getan, als flögen uns diese Viren einfach zu. Und wir sind verantwortlich dafür, etwas dagegen zu tun.

Offiziell heißt es „Diese Viren sind die Hauptursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Das Risiko, sich mit HP-Viren anzustecken, wird minimiert, wenn frühzeitig geimpft wird. Daher ist es ratsam, sich bereits in jungen Jahren zu schützen und mit dem Thema Prävention vertraut zu machen.“ Weiter: „Ein verantwortungsbewusstes Handeln ist wichtig: Mädchen sollten sich möglichst vor dem ersten Sex impfen lassen und Jungen sollten Kondome benutzen.“
Die HPV-Impfung wird seit 2007 für Mädchen von 12 bis 17 Jahren von den Krankenkassen bezahlt. Sie besteht aus drei Impfungen innerhalb von sechs Monaten und erfolgt in den Oberarm.

Wikipedia formuliert besonders blumig:
"Die Infektion mit diesen Viren erfolgt meist in jugendlichen Jahren durch Kontaktinfektion beziehungsweise Schmierinfektion bei den ersten Sexualkontakten. Anschließend können diese Viren oft jahrelang inaktiv bleiben. Nach heutigem Kenntnisstand erhöht sich das Erkrankungsrisiko durch frühen ersten Geschlechtsverkehr, häufigen Partnerwechsel, mangelnde Hygiene und damit verbundene Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV)."

Pfui, Mädchen und Frauen: "häufiger Partnerwechsel", "mangelnde Hygiene"!

Tatsache ist: es liegt in erster Linie an der mangelnden Hygiene der Männer. Daher sollte als Prävention die frühe Beschneidung der Jungen diskutiert werden und nicht schon wieder, wie bei der Pille, den Frauen durch eine Impfung, deren Nutzen durchaus umstritten und über deren Spätfolgen noch nichts bekannt ist, alle gesundheitlichen Risiken aufgebürdet werden.
Es gibt deutliche Zusammenhänge zwischen der Beschneidung des Mannes und dem Risiko der Frau, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Während bei beschnittenen Männern in geringerem Maße HPA-Viren gefunden wurden, zeigen mehrere Studien, dass etwa 64-70% der männlichen, nichtbeschnittenen Beziehungspartner von Frauen, die unter einer zervikalen HPV-Erkrankung leiden, ihrerseits HPV-Viren am Penis aufweisen.

4 Kommentare

  1. Danke für den Artikel. Ich werde ihn weiter verbreiten.
    Carmen-Francesca Banciu

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  2. Liebe Crassida,

    die Infos im letzten Absatz finde ich sehr interessant. Gibt es da einen Link zum Weiterlesen?

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  3. Gegen HPV-Übertragung hilft männliche Beschneidung nicht und, anders als bei HIV, noch nicht einmal das (selbstredend trotzdem unbedingt zu verwendende) Kondom. Beschneidung schadet Gesundheit und Partnerschaft, werfen wir einen Blick auf die anatomischen Fakten. Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der für leichte Berührung sensibelste Teil des Penis. Im Durchschnitt enthält die Vorhaut über 73 Meter Nervenfasern und bis zu 20.000 überwiegend spezialisierte Nervenenden einschließlich Meissner-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen, Rufini-Körperchen und Merkel-Zellen. Diese spezialisierten Nervenenden können selbst leichteste Berührungen und Temperatur- und Texturunterschiede registrieren. Damit ist die Vorhaut sensibler als die Lippen oder die Fingerspitzen. Im Vergleich dazu befinden sich auf der Glans penis nur rund 4.000 überwiegend unspezialisierte freie Nervenenden, sogenannte Nozizeptoren, die lediglich Schmerzreize aufnehmen können. Letztlich wird durch die Zirkumzision nicht nur ein Großteil der Nervenendigungen des Penis insgesamt entfernt, sondern darüber hinaus fast alle der besonders empfindlichen niedrigschwelligen spezialisierten Nervenendigungen. Nach der Beschneidung sind die verbliebenen etwa 4.000 Nervenendigungen der nun permanent entblößten Eichel von einer lebenslang stetig wachsenden Hornhaut umgeben. Die Sensibilität der Eichel wird infolge dieser Keratinisierung mit zunehmendem Alter immer geringer.

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