Donnerstag, 12. Februar 2009

Die Könige passen auf uns auf



Foto: Queen Rania, ausnahmsweise in Uniform

Amman/München: Über Nacht hat es endlich einmal geregnet. Seit Monaten berichten die jordanischen Zeitungen über den eklatanten Wassermangel in diesem ohnehin extrem wasserarmen Land. Jedes Schulkind weiß, dass die Staudämme nur zu einem Viertel gefüllt sind, dass erst zehn Prozent der während des Winters mindestens notwendigen Regenmenge gefallen sind und dass König Abdullah bereits mit einigen Imamen ein Regenritual absolvierte. Schon wird darüber diskutiert, welche Früchte nicht mehr angebaut werden dürfen und wie man Wasser sparen könnte (Zeitungs-Kampagne „Jeder Tropfen zählt“). Ein Vertreter der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Jordanien meint, ein großer Teil der Wasserleitungen seien undicht.

Ständig die Trockenheit dieses Wüstenlandes vor Augen, erlebten wir einen ungewöhnlich warmen und sonnigen Herbst und Winter unter den Augen des Königs. Denn der ist überall präsent, die ersten Porträts hingen in der Ankunftshalle des Flughafens und begegneten uns dann in tausendfachen Ausführungen an den Straßen und Autobahnen, an allen öffentlichen Gebäuden, aber auch in jedem kleinen Coffee-Shop. King Abdullah mit seinem Vater King Hussein, mit Queen Rania und den Kindern, der King beim Rauchen einer Wasserpfeife, beim Anfeuern seines Fußballteams, sanft winkend oder grimmig in Uniform, gerade, wie es passt.

Anfangs habe ich mich sehr darüber amüsiert, aber dann hatte ich ein aha-Erlebnis, als ich mich nach drei Tagen in dem wunderschönen und überraschend lockeren Syrien und Damaskus gerade an den dort ebenso präsenten Präsidenten Baschar al-Assad, gewöhnt hatte. Der verabschiedete sich an der Grenze lachend von uns, auf der anderen Seite begrüßte uns König Abdullah. Ach wie nett, dachte ich, jetzt passt wieder der König auf uns auf. Soll heißen, ich habe verstanden, dass diese gigantischen PR-Maßnahmen durchaus Sinn machen. Die Menschen gewöhnen sich so sehr an die allgegenwärtigen Fotos ihrer Herrscher, dass sie sich von denen wirklich beschützt fühlen.

Auf dem Rückflug nach München habe ich dann noch mal ein Interview mit meiner Herzens-Königin Rania gelesen - eine sehr gebildete, eloquente, frauenbewusste („Die Macht der Frauen zu stärken, ist vielleicht das bedeutendste Erbe, das wir unseren Kindern hinterlassen können“) und hervorragend aussehende Mutter von vier Kindern. Und witzig ist sie auch noch. Schaut mal, was sie in den weiteren, auf youtube rechts angezeigten Beiträgen erzählt.

Auf Wiedersehen Jordanien.

Kommentare

  1. Diese Frau ist nicht nur unglaublich schön, sondern auch poltitisch gut drauf. Jedenfalls in Ihren Videos auf youtube. Danke für den Tipp!

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