Montag, 2. März 2009
Die armen Daba-Girls
So eine schöne Geschichte. Zuerst stand sie in der New York Times. Die schrieb Ende Januar über eine Selbsthilfegruppe für so genannte Daba-Girls – Mädchen, die in den guten, alten Zeiten mit einem reichen Banker liiert waren und jetzt Zuflucht auf der Webseite „Dating A Banker Anonymus“ fänden.
Allen gemeinsam sei, dass ihr FBF – ihr Financial Guy Boyfriend – seinen Job verloren habe und nun mit leeren Taschen zu Haus herumhocke. „Das stuft ihn technisch auf einen BF, einen einfachen Boyfriend herab,“ konstatiert ein Daba-Girl ganz nüchtern. Vorbei sei es mit den Wochenend-Einladungen auf Long Island, vorbei mit den Geschäftsreisen nach London oder gar zum Weltwirtschaftsforum nach Davos, dem aufwendigen Essengehen und dem täglichen Glas Champagner. Sie solle ihrem Sugar-Daddy stattdessen jetzt daheim was kochen, empört sich eine andere. Schön auch der Bericht einer dritten, ihr Lover hätte nun auch privat das Zepter abgeben müssen, sein restliches Geld werde jetzt von seiner Ehefrau verwaltet und damit seien keine Extraausgaben mehr drin.
Und nun soll das Ganze wieder ein Fake sein. Aber die Bloggerinnen, die diese Seite aufgemacht haben, schreiben einfach so lebensecht, dass sie unbedingt weitermachen sollten. Daraus entsteht garantiert die nächste Soap.
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Ziegenwiese
Journalistin, Sachbuchautorin, Freischreiberin in München. Fühlt sich als fünfte von sechs Schwestern in Frauenrunden besonders wohl. Verlernt nie, sich über Ungerechtigkeiten zu empören. Schreibt entsprechend quer durch die Gesellschaft - analysiert, begeistert sich und spottet gern, im Watch-Salon wie auf Twitter.
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