Dienstag, 7. Juli 2009

Das Versprechen der SPD

Die Umfragewerte der SPD im Super-Wahljahr 2009 sind alles andere als rosig. Dementsprechend gering sind Chancen, dass Frank-Walter Steinmeier der nächste Kanzler wird - und dementsprechend verzweifelt scheint die Stimmung bei den Genossen. So sehr, dass sie jetzt sogar anfangen, auf die Genossinnen zu hören.

Ein Auszug aus dem Interview der Taz mit Steinmeier von vergangener Woche:

TAZ: Apropos Frauen im Job. Im Wahlprogramm der SPD gibt es eine krude Passage über`s Ehegattensplitting. Es soll ein bißchen weg, aber nicht wirklich. Warum will die SPD das frauenfeindliche Splitting nicht endlich abschaffen, wie sie es schon lange versprochen hat?

STEINMEIER: Wir brauchen auf jeden Fall eine Veränderung. Wie die Regelung jetzt ist, ist sie ungerecht.

TAZ: Und das Gleichstellungsgesetz für Frauen in der Wirtschaft? Seit Ewigkeiten angekündigt, von Schröder wieder gecancelt. Kommt das endlich?

STEINMEIER: Das Gleichstellungsgesetz kommt - wenn ich Kanzler bin - mit einer Initiative für Frauen in Führungspositionen. Es geht um 40 Prozent Frauen in Aufsichtsräten.

TAZ: 50 Prozent wären Ihnen wohl zuviel?

STEINMEIER: Die Hälfte Frauen gibt es erst einmal in meinem Kabinett.


Honi soit qui mal y pense.

Das ganze Interview gibts unter: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/%5Cich-mache-nicht-auf-naive-euphorie%5C/

Kommentare

  1. Die bisherige Regelung kann dann gerecht sein, wenn das ersparte Etwas an Steuerabgaben innerhalb der gemeinsam veranlagten Steuerpflichtigen, also der Paare, gleichberechtigt, mindestens jedoch hälftig, geteilt wird. Allerdings wird sich an der Einstellung "Mann gleich Hauptverdiener - Frau gleich Mutter, Hausfrau und Zusatzverdienerin", d.h. 400-Euro oder Teilzeitjob oder schlechter bezahlte Arbeitnehmerin, kaum etwas ändern. Und in kaum einem Land in Europa (erst recht nicht in den USA) ist diese Denkweise derart verbreitet. Und den USA denken viele beim Stichwort Germany automatisch an "Autobahn", "Oktoberfest" und "German Hausfrau" - denn es gibt praktisch keine Übersetzung dafür.

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