von Judith Rauch
In der Sonntags-FAZ entdeckt: "Florentiner Nonnen an der Druckmaschine". Es geht um die Erfindung des Johannes Gutenberg, über den ich einmal ein begeistertes Porträt für Reader´s Digest geschrieben habe ("Ein Medienpionier verändert die Welt", leider nicht online).
Was ich seinerzeit noch nicht wusste: Frauen gehörten zu den ersten Anwenderinnen der revolutionären Technologie, des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Während Mönche noch den Niedergang der Schriftkultur beklagten, schwangen Nonnen in Venedig den Farbballen und bedienten die Druckerpresse. Als "early adopters" machten sie sich die neue Technik zunutze und gründeten ein Verlagshaus, statt der stupiden Abschreiberei nachzuweinen. Ein Beispiel, an dem wir uns orientieren sollten.
Übrigens verdankt der FAZ-Autor sein Wissen über die Nonnen vermutlich der amerikanischen Historikerin Elizabeth Eisenstein, deren Leib- und Magenthema die Buchdruck-Revolution ist. Noch eine Lehre steckt darin: Nur wenn Frauen die Geschichte schreiben, kommen Frauen auch darin vor.
Gestern habe ich gelesen, dass vor allem Frauen zwischen 35 und 50 Jahren immer noch ganz wenig Ahnung vom Internet bzw. vom Computer haben. Die sollten sich an den fortschrittlichen Nonnen ein Beipiel nehmen. - Erschreckend ist auch die Tatsache, wie Geschichte immer noch an unseren Schulen vermittelt wird. Weibliche Geschichtsschreibung kommt im Unterricht so gut wie gar nicht vor. Weder männliche noch weibliche Lehrer haben einen besonderen Blick dafür. Was wird eigentlich an unseren Universitäten vermittelt?
AntwortenLöschen...ja, auf diese Art können sie, wie wir, auch auf Frauen aufmerksam machen, die Interessantes geleistet haben. Das ist wichtig. Sonst gerät es in Vergessenheit - wenn es (überhaupt) bekannt war.
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