Montag, 5. Oktober 2009
Sprach-Watch: Nobelpreis an Forscherinnen
Hier ist mal wieder Sprach-Watching à la Luise F. Pusch angesagt: Zwei US-Wissenschaftlerinnen (also Frauen!) bekommen den Nobelpreis für Medizin, ein Mann ist auch dabei - und schon preist Spiegel online den "Preis für Forscher". Wir aber wollen daran erinnern, was Professorin Pusch schon vor Jahren logisch folgerte: Wer "Forscherinnen" sagt, hat die Männer doch ganz selbstverständlich sprachlich integriert. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch den Damen und dem Herrn.
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Die gelernte Lokaljournalistin liest immer noch gerne Themen von der Straße auf. Seit 2010 tut sie das als Redakteurin in der Unternehmenskommunikation des Universitätsklinikums Freiburg. Beim Journalistinnenbund ist sie seit 1992, außerdem Mitbegründerin von zwei Regionalgruppen und war Autorin der ersten Stunde im Watch-Salon.
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Gestern kam die Meldung auch in den TV-Nachrichten: "Der Nobelpreis für Medizin geht an drei Alters-Forscher". Meine Reaktion: "Aha. Schon wieder keine Frau." Wie erstaunt (und über die Berichterstattung verärgert) war ich, als dann die Fotos von zwei Wissenschaftlerinnen eingeblendet wurden.
AntwortenLöschenElizabeth Blackburn und Carol Greider waren im März in Frankfurt, um den Paul-Ehrlich-Preis entgegenzunehmen. Und der Stiftungsrat brüstet sich jetzt - zu Recht - mit seinem "außerordentlich guten Gespür" für "wissenschaftliche Exzellenz". Und ich ärgere mich ein wenig, dass ich mir nicht das Wochenende um die Ohren geschlagen habe, um die beiden kennenzulernen, denn interessiert hätten sie mich durchaus, und eingeladen war ich auch. Man sollte doch immer dem eigenen Gefühl für wissenschaftliche Exzellenz folgen ...
AntwortenLöschenIn den Nachrichten im Hessischen Rundfunk war ebenfalls von Forschern die Rede - bis das Ganze dann in die individuellen Namen aufgedröselt wurde. Darüber habe auch ich mich geärgert.
AntwortenLöschenPS: Ich beziehe mich auf die Hörfunk-Nachrichten in hr1.
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