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Depressionen machen sich bei Männern anders als bei Frauen bemerkbar. Diplom-Psychologe Frank Meiners: "Wutausbrüche, Kamikaze-Manöver mit dem Auto oder aggressives Verhalten sind die Symptome, die häufig bei Männern auftreten, aber eben nicht als Folgen einer Depression erfasst werden".
Das schreibt die Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA) in ihrem Artikel "Kranke Helden im täglichen Stress". Demnach reagieren Frauen eher niedergeschlagen und verzweifelt. Sie suchen auch eher professionelle Hilfe. Hier macht sich meines Erachtens wieder das Männlichkeitsideal der Stärke bemerkbar. Gefühle von Aggressionen sind erlaubt, weil sie damit assoziiert sind. Hilfebedürftigkeit wird hingegen als Schwäche ausgelegt, weswegen sich Männer auch im Depressionsfall oft keine Hilfe holen. Kein Wunder also, dass die Dunkelziffer unerkannter Depressionen bei Männern hoch ist (siehe Artikel). Frauen dagegen, das vermeintlich schwache Geschlecht, beweisen viel häufiger die Stärke, sich Unterstützung zu holen. Denn Stärke ist es, mit den Schwächen umgehen zu können.
Das klingt erstaunlich schlüssig. Aber Brüllen wird als Stärke und Heulen als Schwäche ausgelegt. Und für Kommunikation zwecks Problemlösung fehlt in der heutigen Zeit vielen meist die Energie :-(
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