"Die Kunst, die macht mich immer jünger, sie macht den Geist erst hungrig und dann satt."
Maria Lassnig und ihr Selbstporträt "Landmädchen", Lenbachhaus München.
Die Bilder faszinieren in ihrer Wuchtigkeit. "Das Landmädchen" auf dem Moped, eines der vielen Eigenporträts der Malerin Maria Lassnig, die "Mehlspeisen-Madonna" und die "Schlafenden" - Arbeiten aus den letzten Jahren der 90jährigen Wienerin - die vom 27. Februar bis 30. Mai 2010 im Kunstbau des Münchner Lenbachhauses zu sehen sind. Nett, wie sicher sich der junge Kurator Matthias Mühling ist: "Maria Lassnig mag ja nicht, wenn man sie eine Feministin nennt. Aber sie ist eine!".
Bewundernswert, wie die Künstlerin sechzig Jahre durchgehalten hat, ehe sie 1980 Professorin an die Wiener Hochschule für angewandte Kunst wurde und damit die erste Professorin für Malerei an einer Kunstakademie im deutschsprachigen Raum. Von da an hagelte es dann allerdings Auszeichnungen, Lassnig war mehrmals bei der Biennale und Documenta vertreten und gilt heute als eine der wichtigsten Malerinnen der Welt.
Ihren ungewöhnlichen Malstil bezeichnet Lassnig als »Körperbewusstsein". Menschen malt sie mit perfektem Strich im Liegen, vor ihnen sitzend oder hockend und wie es heißt, oft mit verschlossenen Augen, ganz auf ihre Empfindungen konzentriert. "Ich fühle die Druckstellen des Gesäßes auf dem Diwan, den Bauch, weil er gefüllt ist wie ein Sack, der Kopf ist eingesunken in den Pappkarton der Schulterblätter..."
Wer in München auf Museums-Tour gehen möchte: Endlich gibt es, ganz neu, ein gemeinsames Museumsportal.
Die Lassnig macht echt Mut, den schlimmsten Satz, den ich kenne, niemals auch nur zu denken: "Ach ja, damals zu meiner Zeit." Meine Zeit ist schließlich immer, solange ich lebe. Dafür ist Maria Lassnig ein super Vorbild. Deshalb: Je oller, desto doller...:-)
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