"Frauengesellschaft(en) in Deutschland – von der privaten Feier bis zum Berufsverband", lautet der Buchtitel des aktuellen Werkes von Eva Hehemann, erschienen im Berliner AvivA-Verlag und allein die Fotos sprechen Bände....Nicht nur, da auf Seite 174 ff die Gründerinnen des Journalistinnenbundes zu Wort kommen, auf den folgenden Seiten viele Schnappschüsse von der JB-Jahrestagung 2009 in Weimar auftauchen und Frauen aus JB-Netzwerken portraitiert werden. Es zeigt auch, wie viel Energie, Synergie, Motivation und Lebensfreude Frauen vereint, die zusammenhalten. Die in Sekundenbruchteilen erfassten Momente sagen mehr als tausend Worte. Auf den ersten Blick wirkt das Buch zwar wie ein schwerer Wälzer, schließlich wiegt es auch fast zwei Kilogramm. Aber jedes Gramm ist sein Geld wert. Qualitativ hochwertiges Material, anspruchsvolle, informative Texte und Bilder und gelungenes Layout. Die Autorin gesteht, dass sie nur exemplarisch auf die Bandbreite der Gemeinschaften und Begegnungsmöglichkeiten von Frauen in Deutschland eingehen könne.
"Es ist mir deshalb wichtig zu betonen, dass ich mit meiner Auswahl weder ein Urteil über die Bedeutung der Dargestellten, noch über die der nicht Dargestellten beabsichtige."Dies ist auch nicht nötig, denn:
Ihre Auswahl ist gelungen. Interessant ist auch, wie sich die einzelnen Interessen oft überschneiden. So sind in den Frauengesellschaften auch die Bücherfrauen portraitiert, die Business und Professional Woman, der Juristinnenbund und viele andere mehr. Und immer wieder tauchen Schlagworte auf, die auch JB-Frauen aufhorchen lassen - von Girls' Day, über Equal Pay Day bis zum Weltfrauentag.
Im Kapitel „Nicht nur für die Karriere“ erscheinen Fotos von der JB-Jahrestagung in Weimar. Abgebildet sind JB-Frauen in Workshops, die Verleihung der Hedwig-Dohm-Urkunde an Erica Fischer (langjähriges JB-Mitglied und Autorin von "Aimée und Jaguar“) und Stephanie Doetzer, die Nachwuchspreisträgerin in der Kategorie Hörfunk. Sie wurde für ihr Hörstück „Bagdad atmet noch“ ausgezeichnet. Ebenfalls abgebildete sind Marlies Hesse am Zeitenstrahl und Eva Kohlrusch und Rosie Mieder auf dem Ost-Westlichen-Divan. Die Bildanordnung fasziniert. So wirkt die rote Hedwig-Dohm-Tasse des JB oben links höchst erhaben auf die nach oben blickenden Gesichter im darunter platzierten Bild. Obwohl die abgelichteten JB-Frauen eigentlich die Pinnwand im Visier haben, könnte man meinen, sie blicken unbewusst auf die JB-Tassen. Auch wenn sich die Frauen individuell kleiden und auftreten und kontrovers in der Fischbowl über das Thema „was uns eint, was uns trennt“, diskutieren, wirken sie doch einträchtig. Dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit schwappt visuell auf die Betrachterin, beziehungsweise den Betrachter über. Aber nicht nur an diesem Beispiel, sondern durch das gesamte Werk. Man möchte am liebsten dabei sein und mitmachen.
Stichwort Betrachter. Im Buch sind vorwiegend Frauen, egal ob Schülerin oder Seniorin, abgebildet. Aber manche Schnappschüssen halten auch Männer fest. Aber nur am Rande. Zum Beispiel ein Franz Müntefering neben Ursula van der Leyen auf der Jahrestagung vom Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). Er sprach dort zum Thema Frauen in der Gesellschaft und unternehmerische Verantwortung in der Krise. Und bei diesen Themen wäre eine Bildbearbeitung unglaubwürdig gewesen. Das solide Buch ist mit viel Aufwand und Liebe zum Detail erstellt worden, enthält viele nützliche (Internet-)Adressen für weitere Informationen und vermittelt in Worten und Bildern: Es gibt keinen Anlass, den Frauen nicht zum Netzwerken nutzen können!
frauengesellschaft(en) in Deutschland - von der privaten Feier bis zum Berufsverband
AvivA Verlag
Januar 2010
512 Seiten, geb., über 1.600 Farbfotos
Preis: 39,90 Euro
ISBN: 978-3-932338-40-3
Januar 2010
512 Seiten, geb., über 1.600 Farbfotos
Preis: 39,90 Euro
ISBN: 978-3-932338-40-3
Das ist wirklich ein tolles Buch. Bei mir steht es auch im Schrank und ich erfreue mich jedesmal an den schönen Bildern über/von/aus dem JB.
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