von Judith Rauch
In der aktuellen "Zeit" und auch auf "Zeit Online" analysiert Sabine Rückert den Fall Jörg Kachelmann. Dabei weist sie auch darauf hin, wie leicht es viele Frauen dem Fernsehmann gemacht haben, Spielchen mit ihnen zu spielen. Ihr Fazit:
Wartete Aschenputtel früher auf den Märchenprinzen, so verzehrt es sich heute nach dem Mann vor der Kamera. (...) Die Akte Kachelmann ist deshalb auch ein Dokument weiblicher Selbsterniedrigung, in ihr stellen sich junge, attraktive Frauen unserer Zeit selbst dar wie die Mätressen eines Fürsten. Sie zeigt, dass 50 Jahre Feminismus zwar bewirkt haben, dass Männer sich heute bei Delikten gegen die weibliche Selbstbestimmung als wütende Strafverfolger betätigen, dass aber die Idee vom aufrechten Gang ganze Teile der Frauenwelt nicht erreicht hat.
Das ist gut beobachtet und wohl leider wahr.
Aschenputtel und die Mitleidsmasche.... Aber es ist schon traurig. Unabhängig davon, wie die Staatsanwaltschaft in der Akte Kachelmann entscheidet, bzw. ob Verfahren eingestellt wird oder ob es ein Urteil oder einen Freispruch gibt... Wenn die Frau(en) die besten Jahre ihres Lebens (also nach allgemeinem Sprachgebrauch) für solche Typen opfern, dann ist das ähnlich wie lebenslänglich. Zudem Zeitverschwendung. Vergleichbar mit einer High-risk-Aktie im Portfolio oder einer unbeständigen Wettervorhersage. (Manche Aktien sollte man vorsichtshalber mit Verlust verkaufen, bevor alles verloren ist. Und selbst bei Sonnenschein schadet ein Mini-Regenschirm in der Handtasche nicht.) Die Frau hat was verpasst. Und für die entgangene Lebensfreude gibt es ohnehin kein Schmerzensgeld...
AntwortenLöschenGanz schwierige Geschichte. Was tun sich diese Frauen an! Die geduldig wartende Geliebte, leider kein Auslaufmodell.
AntwortenLöschenWas mich an der Sache ein bisschen stutzig macht: Warum hält Kachelmann an diesem merkwürdigen Verteidiger fest und warum ist er so still?
Ein brillanter Artikel!
AntwortenLöschen