Mittwoch, 15. September 2010

Der eigene Name: Nicht nur Schall und Rauch

von Judith Rauch

Unter dem Titel "Warum Frauen ihren Mädchennamen behalten sollten" berichtet "Psychologie heute" im Oktoberheft über eine holländische Untersuchung. Die SozialpsychologInnen stellten nicht nur fest, dass es reale Unterschiede zwischen Frauen gibt, die bei der Eheschließung ihren Namen wechseln und solchen, die ihn behalten: vor allem bei der politischen Einstellung und beim Einkommen. Es gibt auch Image-Unterschiede: Frauen, die ihren Mädchennamen behalten, wurden im Gegensatz zu Namenswechslerinnen und Doppelnamen-Trägerinnen von einer Gruppe Studierender als "intelligent, unabhängig, selbstbewusst und emanzipiert" angesehen.

"Ihnen wurde zugetraut, auch ohne Mann im Leben zurechtzukommen und gut zu verdienen (auf ein Arbeitsleben hochgerechnet, verdienen sie geschätzte 361.708,20 Euro mehr)."
Da sehen Sie mal, Frau Schröder, was Sie von Ihrer Umbenennung haben!

[Update 22.12.2013: Wie inzwischen bekannt wurde, war diese Studie ebenso wie weitere Untersuchungen des Psychologen Diederik Stapel gefälscht. Der Watch-Salon entschuldigt sich für die unfreiwillige Fehlinformation.] 

2 Kommentare

  1. Prima Untersuchung, die bestätigt, was wir aber ohnehin schon ahnten, oder? Und auch hier gilt natürlich nicht der Umkehrschluss: Ich muss nur meinen Namen behalten, schon werde ich intelligent, selbstbewusst und erfolgreich (aber vielleicht dafür gehalten).

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  2. Tja, auf Studien, die das bestätigen, was wir gerne hören wollen, fallen wir vermutlich gerne rein. Ein Ansporn für mich, in Zukunft kritischer hinzuschauen.

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