Freitag, 12. November 2010

Geschlechtslose Kriminalitäts-Studie

Foto: OpenPhoto

Unter der griffigen Zusammenfassung: "Bessere Bildung führt zu deutlich weniger Verbrechen in Deutschland" stellte die Bertelsmann-Stiftung gestern eine Kriminalitäts-Studie vor. Demnach hätten im vergangenen Jahr 416 Morde, 13.000 Raubüberfälle und mehr als 318.000 Diebstähle in Deutschland verhindert werden können, wenn es uns gelungen wäre, die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss zu halbieren.

Ohne die einzelnen Rückschlüsse  zu kommentieren, fällt bei dieser Studie etwas Verblüffendes auf. Beharrlich wird über 84 Seiten von "jungen Menschen" und "Jugendlichen" gesprochen, die Worte "Mädchen" "Jungen" "junge Männer" oder "Frauen" kommen im Text nicht vor bzw. nur an nicht relevanter Stelle. Soll das nun ein Zeichen für politische Korrektheit sein, dass wir nirgendwo lesen, dass der  Anteil
der Frauen in deutschen Gefängnissen fünf Prozent
beträgt und Mädchen öfter den Hauptschulabschluss schaffen als Jungen?

Kommentare

  1. Auf meine Nachfrage hin schreibt mir die Bertelsmann-Stiftung zu diesem Thema u.a. : "In der Tat ist in der Studie keine konsequente Unterscheidung von Männern und Frauen vorgenommen worden, da das die Daten nicht immer her geben (z.B. die Deutsche Insassenbefragung). Zudem hätte man damit ein weiteres großes und sicher auch wichtiges Thema aufgemacht, dass bei uns aber nicht im Mittelpunkt des Interesses stand."

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