Freitag, 11. November 2011
Danke, Rosenstolz!
Rapper Bushido bekommt einen Bambi für seine Verdienste im Bereich Integration. Proteste werden laut, im Netz, in der Politik. Doch bei der Preisverleihung wagt nur einer zu sagen, was alle denken, die es mit Menschenrechten ernst meinen: Peter Plate von Rosenstolz - und zwar "damit ich morgen noch in den Spiegel schauen kann."
Bushidos Texte sind frauenverachtend und schwulenfeindlich und stehen damit im krassen Widerspruch zum Grundgesetzt. Das ist alles andere als preiswürdig.
Hier der Link zu Peter Plates Statement: http://www.youtube.com/watch?v=SQUAaaovKto
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Hab gehofft, dass so was so kommt und just bei Rosenstolz den Fernseher angemacht. Konstruktive Empörung, sag ich doch. Ach, wie gern hätte ich zwischen all diesen Kunstgesichtern gesessen und ein bisschen randaliert.
AntwortenLöschenUnd das steht heute dazu im Mediendienst kress: "Der Wirbel um die Würdigung des vermeintlichen Integrationsexperten Bushido hat der "Bambi"-Verleihung natürlich nicht geschadet - im Gegenteil: Mit 6,00 Mio Gesamtzuschauer schnappte sich die Gala den Tagessieg - und überbot den guten Vorjahreswert um knapp eine Million Fans."
AntwortenLöschenUnd das sagt Terre des Femmes:
AntwortenLöschenIn der Begründung der Jury heißt es absurderweise, dass sich Bushido gegen Gewalt und für ein respektvolles Miteinander einsetze. Die Texte von Anis Mohamed Youssef Ferchichi alias Bushido belegen vielmehr das Gegenteil: „Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel“ heißt es in einem Song, „Ich entscheide, wann du Homo stirbst“ in einem anderen. Zu Gewalt gegen Frauen ruft Bushido ebenfalls auf: "Mit der Rechten werd ich wichsen, mit der Linken dich schlagen“ und „Dein Silikon gehört mir und meiner Crew“.
Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg: „Bushido ist kein hervorragendes Beispiel für gelungene Integration. Bushido ist ein geistiger Brandstifter mit einem archaischen Männlichkeitsbild. Seine Hasstiraden tragen dazu bei, dass sich homosexuellenfeindliche und frauenverachtende Einstellungen unter Jugendlichen verhärten. Die diesjährige Bambi-Preisverleihung ist an Ignoranz nicht zu überbieten.“
TERRE DES FEMMES hat sich bereits zu Beginn der Woche mit einem offenen Brief an den Veranstalter der Bambi-Preisverleihung, dem Burda-Verlag gewendet. Christa Stolle, Geschäftsführerin von TERRE DES FEMMES, kritisiert: „Bushido als Vorbild auszuzeichnen ist ein Affront gegen alle Frauen, die Gewalt erlebt haben und konterkariert die jahrelangen Initiativen der Gesellschaft, Gewalt gegenüber Frauen und Minderheiten zu ächten.“
Respekt vor Peter Plate, der das ausgesprochen hat was vermutlich viele gedacht hatten, letztendlich aber doch geschwiegen haben. Ich denke immer noch darüber nach, was den Burda-Verlag dazu bewogen hat das Thema Integration mit Bushido in Verbindung zu bringen.
AntwortenLöschenIst es ganz platt eine kalkulierte PR Aktion gewesen, um Quote und Auflagen nach oben zu bringen?
Oder die "Erkenntnis" Bushido offensiv als Integrationsfigur zu proklamieren, denn dann müsse er ja toleranter werden und als Vorbild dastehen?
Eine für mich logische Erklärung habe ich noch nicht.
Nur Verleger Hubert Burda hat wohl noch immer nichts begriffen. Er sagte bei der Preisverleihung, Tabubruch sei "ein Stilmittel des Raps - ob es einem gefällt oder nicht". Aber um welches Tabu es dabei geht, interessiert ihn anscheinend nicht. Was wohl seine toughe Ehefrau Maria Furtwängler dazu denkt?
AntwortenLöschenZur Pornografisierung in der Medienwelt habe ich 2009 einen Text für die Zeitschrift FrauenRat geschrieben. Er steht auf meiner Homepage: Zwischen Ekel und Erregung
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