Dienstag, 20. Dezember 2011

Da lachen die Frauen - bei dem Film "Hysteria - In guten Händen"

Filmszene "In guten Händen", Senator-Film

Sehr gut zum Ausbüxen an den Feiertagen geeignet: die Filmkomödie  "In guten Händen" der amerikanischen Regisseurin Tanya Wexler (ab 22. 12. im Kino). Der Originaltitel "Hysteria" macht deutlich, worum es geht:  Nach der Lesart des 19. Jahrhunderts um eine ausschließlich bei Frauen auftretende, von einer Erkrankung der Gebärmutter ausgehende psychische Störung. Im Film sind es unzufriedene Frauen anno 1880 in London, deren Kopf nicht genug zu tun hat, deren "Männer nicht anständig Liebe machen können" und die nach ärztlicher Meinung an einer "überaktiven Gebärmutter" leiden. Das Ganze ist wunderbar verknüpft mit den Anfängen der Elektrizität, viktorianischer Verklemmtheit und  den Forderungen nach Gleichberechtigung und dem Wahlrecht für Frauen.

Ein junger Arzt übernimmt von seinem Chef die reichlich verwegene  Behandlungsmethode, Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs mit geübten Fingern von ihrer Unruhe zu befreien. Das bringt ihm eine Sehnenscheidenentzündung und die Kündigung ein, alsbald aber auch den Durchbruch. Zusammen mit einem befreundeten Technikfreak gelingt ihm die geniale Erfindung des "tragbaren elektrischen Massagestabs".

Der Vibrator wurde tatsächlich als medizinisches Gerät gegen die Hysterie im viktorianischen England erfunden, gehörte zu den ersten Segnungen der Elektrizität und musste anfangs gefährlicherweise noch an den Stromgenerator angeschlossen werden.  Bis in die 1920er Jahre wurden Vibratoren in Frauenzeitschriften verschleiernd als Geräte zur Hautpflege und Hygiene beworben - "Vibrate Your Body and Make It Well".

Im Kino unbedingt bis zum Abspann sitzen bleiben, da tauchen auf der Leinwand noch weitere Erfindungen dieses Geräts mit herrlichen Namen auf, dem Aussehen nach  gewagte Mischungen aus  Bohrmaschine und Fön.

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