Schön eingeparkt. Foto: Florian K |
von Judith Rauch
Es lebe die empirische Wissenschaft! Sie lebe hoch! Dank ihrer konnte ein seit Jahrzehnten gepflegtes Vorurteil widerlegt werden, das auch schon Eingang in den Titel eines zu Unrecht viel gelesenen Buchs gefunden hat: "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können".
Es bedurfte nur einer Videokamera in einem Parkhaus:
Für den Parkhausbetreiber hat sich die Investition in die Forschung jetzt schon gelohnt: Die Schlagzeilen überschlagen sich. Jetzt warten wir auf einen Sponsor, der mal genauer erheben lässt, wie gut Männer zuhören können. Meiner persönlichen Erfahrung nach gar nicht so schlecht.
Wie bei fast allen geschlechter-spezifischen Studien, wäre vor allem interessant, wie groß die Standardabweichung ist (fehlt in dieser kleinen "Studie"). Ich vermute, dass man auch hier so große Fehlerbalken dazumalen müsste, so dass sich so verallgemeinerte Schlüsse kaum ziehen lassen.
AntwortenLöschenWow! Klasse recherchiert und kurzweilig kommentiert :-)) Das ist das ja wunderbar motivierend :-)
AntwortenLöschenZudem sind die fünf Sekunden Mehraufwand für mittiges Parken, bzw. die Sekunden (in Formel I wird eher in Sekundenbruchteilen gerechnet, aber innerhalb geschlossener Ortschaften ist dieser Faktor unerheblich...) locker eingeholt, da frau durch langsameres Fahren schneller Parkplatz findet.
@ pikarl: Wie groß muss den eine Studie sein, damit sie die Gänsefüßchen verliert? 2.500 AutofahrerInnen auf 700 Plätzen finde ich schon recht aussagekräftig. Dass das keine Vorhersagen für individuelle FahrerInnen zulässt, ist doch klar. Studien messen immer den Durchschnitt.
AntwortenLöschen@Angelika: Mich stört nicht die Größe der Stichprobe, sondern die fehlenden statistischen Angaben beim Ergebnis. Aussagekräftig ist sie, aber in der Form verleitet sie Leute zu sagen: "Siehste, Geschlecht X ist wirklich besser in Fähigkeit Y." Und so allgemein stimmts in der Regel nicht - sicher auch hier.
AntwortenLöschenJa, wäre gut gewesen, die Fehlerbalken wären mit veröffentlicht worden. Andererseits: Eine Studie
AntwortenLöschenaus Bochum, die das Vorurteil bestätigt hat, wurde seinerzeit sehr ernst genommen und hatte viel weniger Teilnehmer (n=65). Onur Güntürkün, der Studienleiter, ist halt ein renommierter Psychologe, und Neil Beeson, der Designer der englischen Studie, nur ein Fahrlehrer.