Montag, 20. Februar 2012

Heiraten fürs Amt? Bitte nicht!

Daniela Schadt war schon 2010 bei der Bundespräsidentenwahl an der Seite von Joachim Gauck  Foto: Wikipedia/Privat
Kaum ist Joachim Gauck, 72, als der neue Bundespräsident nominiert, rückt die Frau an seiner Seite in den Blickpunkt. Daniela Schadt heißt die 52jährige Journalistin. Sie leitet derzeit das Ressort Innenpolitik der Nürnberger Zeitung. Die beiden sind allerdings weder verheiratet, noch leben sie ständig zusammen.
Noch nicht gewählt, machen die Medien mit ihren Fragen nach dem Trauschein Druck auf Gauck, seine kinderlose und bislang nie verheiratete Lebensgefährtin zu ehelichen. Dafür müsste sich der vierfache Vater allerdings erst von seiner Frau Gerhild scheiden lassen.Von der lebt er seit 1990 getrennt. Die Fernbeziehung in "wilder Ehe" zu Schadt besteht seit zwölf Jahren.

Was? Heiraten fürs Amt? Bitte nicht! In welchem Jahrhundert leben wir denn? Grusel!

Schließlich ist die Position der "First Lady" nicht einmal in der Verfassung vorgeschrieben. Doch Schloss Bellevue ohne "erste Dame" im Ehestand, das vermag sich wohl keiner vorzustellen. Aber Leute: Frau Schadt steht doch wohl zu ihrer Beziehung und dem künftigen Amt ihres Partners - das hat sie schon 2010 deutlich gemacht - und es steht nirgends geschrieben, dass dem Müttergenesungswerk eine verheiratete Frau vorstehen muss! Denn diese Aufgabe nimmt tradionell eine First Lady ein. 

Den erholungsbedürftigen Frauen könnte Daniela Schadt sogar ein Vorbild sein. Schließlich sind viele junge Mütter, die eine Kur beim Müttergenesungswerk beantragen, nicht verheiratet, sondern alleinerziehend!

5 Kommentare

  1. Nachdem sich die deutsche Öffentlichkeitja auch prima daran gewöhnt hat, dass kein Kanzlergatte dekorativ im Hintergrund steht und das "Damenprogramm" absolviert, wird es auch ohne "First Lady" gehen. Wer so etwas nicht missen möchte, sollte Doppelspitzen einführen.

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  2. Ein bisschen Distanz tut hier ganz gut. Ich fand es schon peinlich, dass Christian Wulff in seiner Rücktrittsrede seiner Frau Bettina dafür dankte, dass sie - jedenfalls in seiner eigenen Wahrnehmung - "eine überzeugende Repräsentantin eines menschlichen und eines modernen Deutschlands" gewesen sei. ER hätte dieser Repräsentant sein sollen, nicht sie. Bettina hat keiner gewählt.

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  3. Nun, wenn wir alle so konsequent wären, dann müsste Frau Merkels Gatte endlich mal ein Kochbuch schreiben. Das gehört sich doch so für die CDU-First-Ladies, Hannelore Kohl hat das auch gemacht.

    Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei, möchte man meinen. Bis gerade eben jetzt, wo man erst über Wulffs spießige Hütte gelästert hat und dann fordert, Gauck möge staubigen Moralvorstellungen von Beziehungen nachkommen.

    Warum soll ich mich eigentlich von so staubigen Gestalten als Bürger vertreten fühlen?

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  4. Joachim Sauer, Merkels Gatte, könnte als Quantenchemiker ja mal ein Quanten-Kochbuch schreiben. Das würde bestimmt ein Bestseller werden!

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