Samstag, 22. Juni 2013

Vernetzen, verlinken, sichtbar machen!

Katrin Rönicke beim JB,
Foto: Eva Hehemann

von Judith Rauch

"Text und Macht" lautete das Motto der Jahrestagung des Journalistinnenbunds am vergangenen Wochenende in Lorsch. Und kaum eine Sprecherin hat das Motto so praxisnah interpretiert wie die Bloggerin Katrin Rönicke. Sie zitierte Hannah Arendt, Macht entspreche der menschlichen Fähigkeit, "nicht nur zu handeln oder etwas zu tun, sondern sich mit anderen zusammenzuschließen und im Einvernehmen mit ihnen zu handeln". (Vollständiges Zitat hier.)

Rönicke, twitterbekannt als @diekadda, führte dann aus, wie ein solch machtvoller Zusammenschluss im Internet gelingen kann: durch Vernetzen, Verlinken und Sichtbarmachen. Etwa beim Anprangern von Sexismus durch die #aufschrei-Kampagne. Diese erfolgreiche feministische Netz-Initiative von Anne Wizorek (@marthadear) wurde am Sonntag vom Journalistinnenbund mit einer lobenden Erwähnung bei der Verleihung des Marlies-Hesse-Nachwuchspreises bedacht. Inzwischen hat #aufschrei auch beim Grimme Online Award gesiegt.

Auch der Journalistinnenbund ist vor 26 Jahren angetreten, Medienfrauen zu vernetzen und Frauen in den Medien sichtbar zu machen (vom Verlinken war seinerzeit, 1987, noch nicht die Rede). Er hat das mal besser, mal weniger gut geschafft. Der am Sonntag in Lorsch neu gewählte Vorstand hat sich jedenfalls vorgenommen, die interne Kommunikation zu verstärken, auch weil das nötig ist.

Mit der externen Kommunikation dagegen klappt es immer besser. Auch dank der Aktivitäten anderer Netzwerke. So hat nicht nur die #aufschrei-Kampagne dafür gesorgt, dass die Stimme des JB und seiner Vorsitzenden Andrea Ernst öfter öffentlich zu hören war, sondern auch der Konkurrenz-Verein ProQuote Medien. Das war sogar mehrfach zu vernehmen bei der Jahrestagung, auch aus dem kompetenten Mund der PR-Fachfrau Konstanze Ameskamp, die eine Studie zur Außenwirkung unseres Vereins durchgeführt hat.

Vernetzten, verlinken, sichtbar machen: Das klingt so einfach, aber es ist so schwer. Aber wenn es gelingt, dann ist es ein echtes Erfolgsrezept für mehr Frauenmacht in den Medien.

2 Kommentare

  1. Da stolpere ich ein wenig über den "Konkurrenz-Verein". Der Verein Pro Quote hat sich ja bei der Gründung vorgenommen, alles dafür zu tun, den Anteil der Medien-Frauen in Führungspositionen auf 30% zu erhöhen - und sich dann wieder aufzulösen. Für mich ist Pro Quote also eine willkommene Begleiterin des Journalistinnenbundes, und wenn wir ein wenig konkurrieren, nun denn!

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  2. Gratulation für die hellwachen, unerschrockenen Frauen von #aufschrei für den Grimme-Online-Award. Auch im Watch-Salon haben wir an der medialen Weiterverbreitung der Protestaktion gegen Sexismus mitgewirkt. Einer von vier Posts dazu: http://watch-salon.blogspot.de/2013/01/aufschrei-und-der-medienmainstream.html

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