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Aufruf zur Demo in Berlin. Plakat: Pinkstinks |
Den Aufruf in die Welt gesetzt hat die junge webbasierte Initiative Pinkstinks.de und hat sich Unterstützung geholt von Terre des Femmes über regionale Mädcheninitiativen bis hin zum Deutschen Frauenrat.
Der Postfeminismus ist tot. Die Altfeministin freut sich. Junge Frauen gehen wieder auf die Straße und nehmen alle mit. Sie machen es anders als die Generation der frauenbewegten Frauen davor. Schräger, bunter, multimedial und multikulturell. Wunderbar.
Gegen die Pinkifizierung der Mädchen
Pinkstinks engagiert sich gegen die "Pinkifizierung" durch Produkte, Werbung und Marketing, der kleine und große Mädchen massiv ausgesetzt sind. Der Pinkwahn zementiert überholt geglaubte Geschlechtsrollen und trifft damit auch Jungen. Mehrmals ist Pinkstinks mit Beschwerden beim Deutschen Werberat gescheitert, musste sich sagen lassen, sexistisch empfundene Werbung sei doch nur ironisch gemeint, über Nacktheit rege sich heute keiner mehr auf. Pinkstinks ist empört:
"Nein, lieber Werberat, Nacktheit ist uns furzegal. Uns stört, dass sich das Selbstbewusstsein von Mädchen in den letzten sechs Jahren halbiert hat (WHO) – und in dieser Zeit Außenwerbung mit – wie Sie sagen – 'erotischen' Bildern explodiert ist."Verärgert über das fehlende Engagement der dazu berufenen Aufpasser hat Pinkstinks eine Petition gegen die Kriterien des Werberates gestartet. Rund 15.000 haben bisher unterschrieben. Sie soll am 2. September übergeben werden.
Shitstorm - mächtiges Instrument gegen Sexismus
Anders als der Werberat ist das Internet manchmal ein mächtigeres Kontrollinstrument. Social Media entpuppt sich als Instanz der Öffentlichkeit, die die Bilderwelten mit hunderttausenden von Augen scannt und bei Sexismus Alarm schlägt. Schnell und auch mit Erfolg, kurz: Shitstorm.
- Werbekampagne Lufthansa "Lieber Schatz": Stern, Süddeutsche, Die Welt und andere berichten. Auch der Watch-Salon: "Not so special: Seximus in der Lufthansa-Werbung"
- ZDF-Trailer zur Frauen-Fußball-Europameisterschaft: Auf den Punkt gebracht von FanpageKarma
Demonstration am Brandenburger Tor
Aller Wirksamkeit des Webprotests zum Trotz findet Pinkstinks es richtig wichtig, ganz real auf die Straße zu gehen, am Sonntag, 1. September 2013, 15 Uhr. Vor dem Brandenburger Tor treten Tocotronic und die Rapperin Sookee auf. Mit dabei die Netzaktivistinnen Anne Wizorek und Kathy Messmer, für ihre #aufschrei-Kampagne mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Damit die Welt und der Werberat sehen – hinter jedem virtuellen Aufschrei stecken immer Menschen, die nicht einfach wegschauen oder im Netz ärgerliche Bilder wegklicken, sondern sich einmischen.
Super, dass du das im Watch-Salon aufgreifst. Und natürlich geht es überhaupt nicht um Nacktheit!
AntwortenLöschenSexistisch ist auch die live-Werbung auf Messen, mit viel nackter Haut und offenherzigen Dekolletés der Hostessen. Leider sind sich viele Frauen für diese Art Werbejob nicht zu schade – so wenig wie für die Rollen in Werbefilmen –, denn dafür gibt es gutes Geld. Auch auf der gamescom in Köln waren diese Mechanismen zu sehen. Passend zu den Spielen, in denen es ja auch überwiegend sexistisch zugeht. Ein wachsendes Bewusstsein dafür vermisse ich aber nicht nicht nur beim Werberat.
AntwortenLöschenIch sehe das ähnlich wie Eva, solange es Frauen gibt die sicher hierfür nicht zu schade sind, wird sich auch nichts ändern wie sollte es auch. Schade ist allerdings auch, dass das dargestellte Bild inzwischen immer weniger grotesk auf die Zuschauer wirkt, es wirkt beinahe normal. Verzerrte Realität eben, vielleicht sollte ich mich darüber in meinem Blog auch einmal aufregen. Auf jeden Fall ein sehr wichtiges Thema und ein schöner Artikel.
AntwortenLöschenWer gestern nicht am Brandenburger Tor war, um gegen Sexismus in der Werbung anzugehen, hat was versäumt. Da war gute Stimmung und Stevie Schmiedel von PINKSTINKS.de, die Rapperin Sookee, Bernadette la Hengst usw. Auch der #aufschrei war dabei, das Missy Magazine, Terre des femmes ... ich hätte de ein paar Fotos für Neugierige.
AntwortenLöschen<a href="http://www.facebook.com/elke.brueser
Da war ein kleiner HTML-Fehler drin: Hier geht es direkt zu Elkes Facebook-Seite und den Fotos - wenn man auf FB angemeldet ist
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