Sonntag, 15. Februar 2009

Virtualität

von Judith Rauch

Dass sich auch mein Leben immer stärker in virtuellen Räumen abspielt, erfuhr ich auf folgende Weise: Am Freitag bestellte ich ein paar Bücher bei Amazon. Da dort gerade eine Aktion "Kostenloser Premium-Versand" läuft, wagte ich es und bestellte die Bücher mit Lieferfrist Samstag. Ob DHL das wohl schaffen würde? Dank der ebenfalls kostenlosen Funktion "Paketverfolgung" konnte ich den Wettlauf des Dienstleisters mit meinen Erwartungen online mitverfolgen. Tatsächlich hat mein Päckchen bereits am Freitagabend 20.54 Uhr das Versandzentrum verlassen. Um 22.03 Uhr passierte es den HUB Wabern. Am Samstagmorgen um 6.21 Uhr, als ich noch selig schlief, meldete Stuttgart: "Lieferung wird zugestellt". Doch dann wurde es Nachmittag, und ich wurde langsam unruhig. Kein Päckchen, keine Bücher. Ein Blick in die Paketverfolgung: "11.25 Zugestellt", hieß es da lapidar. Eigenartig - ich hatte gar kein Klingeln gehört. Also tigerte ich durchs Haus, das zwei Eingänge hat. Und fand - im falschen Treppenhaus, aber doch immerhin im richtigen Gebäude - mein Bücherpäckchen. Wie war ich da froh, dass meine virtuelle und meine reale Welt wieder übereinstimmten.

3 Kommentare

  1. Ich habe dem Angebot nicht vertraut. Tja, war nicht schlimm. Die angeblich günstige DVD, mit der ich geliebäugelt hatte, war im konventionellen Buchhandel dann doch fünf Euro billiger! Und ich hatte sie ganz sicher am nächsten Morgen - ohne virtuelle Zitterpartie.

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  2. Tja, beim Zustellen ist amazon große Klasse. Ich bekam eine Weile hartnäckig Infos per Mail zu Disney-Büchern, weil ich angeblich mal eines bestellt hatte, was nie der Fall war. Der übliche Klick auf den Abbestell-Link brachte nichts - erst die wiederholte Beschwerde beim Service. Die Entschuldigungs-Email war dann allerdings sehr höflich und man bot mir sogar ein Telefongespräch an.
    In der Annahme klappt es bei dem Versandhändler nicht so toll. Eine Kollegin beschwerte sich, weil ihre Buchkritiken - ohne Zustimmung und Honorar - auf der Amazon-Homepage erschienen. Reaktion kam erst, als es per Einschreiben und Anwältin ging. Das Schreiben vorher war angeblich nie angekommen.

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  3. Schwarze Schafe gibt es überall. Wenn es um Geld geht, dann können auch Verlage zickig werden. Aber Ausreden (dass was angeblich nicht ankam) besser immer mit E-Mail-Empfangsbestätigung vorbeugen. Bleibt Reaktion aus, dann nicht Schäfchen zählen und warten, sondern besser gleich schriftlich beschweren. Beschwerden, auf die es keine Antwort gibt, besser mit Einschreiben und Rückschein versenden. Dann hat man Beweis, dass das Schreiben an den Empfänger persönlich oder einen entsprechend Bevollmächtigten übergeben wurde. Und kann so Pseudoausreden gleich im Keim ersticken. Manche behaupten sonst glatt, man hätte die Post aus ihrem Briefkasten entwendet. Als ob jemand daran interessiert wäre, Beschwerdeschreiben zu klauen.

    Sollte der Brief (theoretisch denkbar) ein gravierendes "Eselsohr" haben, dann müsste die Post maximal 20 Euro für Beschädigung zahlen. Aber selbst in dem Fall, dass man sein Geld dann wieder hat, dann hätte es den falschen getroffen. Post hin oder her.

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