Donnerstag, 28. Mai 2009

Männerbilder dominieren Sportberichterstattung

Regelmäßig stolpere ich über sie, wenn ich den Sportteil der von mir abonnierten Regionalzeitung, der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) aufschlage: Einer Überzahl Männerbilder steht eine deutliche Unterzahl Frauenfotos gegenüber. Schnell wird so klar, über wen hier vorrangig berichtet wird. "Ein Bild wird schneller aufgenommen als Text und bleibt auch länger im Gedächtnis", habe ich obendrein an Deutschlands ältester Werbefachschule gelernt. Der Eindruck entsteht also, dass hauptsächlich Männer Sport ausüben.
Hingegen:
"In den mehr als 91.000 Vereinen mit eiwa 27,5 Millionen Mitgliedern finden sich
in den Landessportbünden 9.451.188 Frauen, dazu kommen die Frauen unter den 1,5 Mio Mitgliedern der so genannten Verbände mit besonderen Aufgaben, so dass Sie von etwas mehr als 10 Millionen Frauen, bzw. knapp 40 Prozent im deutschen Sport ausgehen können",
so ein Sprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Hier die Stichprobe aufs Exempel aus fünf Zeitungen von heute: HNA (mit Lokalsportteil): 26 Männerfotos, 13 Frauenfotos (Jugendliche inklusive). Frankfurter Allgemeine Zeitung: fünf Männerfotos. Neue Zürcher Zeitung: fünf Männerfotos. Süddeutsche Zeitung: sieben Männerfotos. Frankfurter Rundschau: acht Männerfotos, zwei abgebildete Frauen, davon eine als eine Frau unter mehreren Männern und eine Fänin, die ihren Fußballheld vermissen wird, wie ein Plakat vermittelt, das sie hochhält.

Zeit für die Quote in der Sportberichterstattung? Sinnvoll wär´s!

2 Kommentare

  1. Jetzt könnte man noch einwenden, dass auch mehr Männer den Sportteil lesen. Aber das ist vermutlich die Frage mit der Henne und dem Ei.

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  2. Na, ob Quotierung da etwas nützt? Wie ist es denn mit der von Angelika bereits erwähnten Verteilung der Leser und LeserInnen? Erschreckend fand ich neulich, als ich las, dass mittlerweile überwiegend FRAUEN die regionalen Tageszeitungen lesen und auch die Kaufentscheidung darüber treffen. Tragisch, dass die Verlage das nicht gezielter nutzen. Vielleicht sähe es dann anders für die Zukunft der lokalen und regionalen Printmedien aus...?

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