Sonntag, 17. Mai 2009

Milch für die Kanzlerin

Foto: Privat

Eine Woche lang haben 200 Bäuerinnen in Berlin für faire Milchpreise protestiert. Sechs von ihnen traten sogar in den Hungerstreik. Die Frauen aus dem Protest-Camp warteten vor dem Kanzlerinnenamt auf dessen Chefin - vergeblich. "Ich hungere für den Milchgipfel", war die Parole der Bäuerinnen, die mit ihrem Protest für faire Milchpreise eintreten wollten. Der Preis fällt immer mehr - im Schwarzwald und anderswo geben die Höfe auf. Aldi und Co. verkaufen zu viel EU-gepanschte Billigmilch in ihren Supermärkten, da hat die heimische Wirtschaft kaum mehr eine Chance. Die Freiburger Breisgau-Milch bietet immerhin seit neuestem Weidemilch von heimischen Wiesen an. Ein Tropfen auf den heißen Stein.

In den 1970er-Jahren gab es mal den Werbespruch: "Milch macht marode Männer munter" - davon sind wir heute weit entfernt. Unsere Nachkommen werden bald nicht mehr wissen, wie echte Milch von der glücklichen Kuh schmeckt. Schon heute ist sie verwässert und so haltbar gemacht, dass selbst sogenannte Frischmilch ihren Namen nicht mehr verdient.

Frau Merkel übrigens würdigte die Demonstrantinnen keines Blickes. Einen Milchgipfel wird es wohl nicht geben - ob die Kanzlerin wohl Milch trinkt? Und wenn ja: Weiß sie überhaupt, aus welchem Dumpingsupermarkt die wohl kommt?!

Kommentare

  1. "Müde" Männer waren das, die damals munter gemacht werden sollten. "Marode" ist wohl heute die deutsche Milchwirtschaft. Und ein bisschen wachrütteln kann in keinem Fall schaden....

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