Donnerstag, 31. März 2011

Das ist ja der Frauenquoten-Gipfel!...

Frauen werden auch weiterhin nicht verbindlich darin gefördert, in  deutschen TOP-Unternehmen in Führungspositionen zu kommen: Gestern traf  sich die Bundesregierung mit den Vertretern der 30 Dax-Konzerne, um über  die Frauenquote in ihren Firmen zu sprechen. Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig: Die teilnehmenden Manager verpflichteten sich
"zwar dazu, noch in diesem Jahr jeweils für ihr Unternehmen spezifische Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen öffentlich zu benennen. Auch werde jeder Konzern seine "unternehmensspezifische Zeitleiste definieren", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Dax-Vorstände."Konkreten Vorgaben des Gesetzgebers erteilten sie aber eine Absage", berichtet Dorothea Siems in der Welt
Auch in anderen Publikationen waren gestern und sind heute der Frauenquoten-Gifel, und die Frauenquote Thema. Hier eine kleine - willkürliche - Auswahl: taz, tagesspiegel, Frankfurter Rundschau und Stern. Langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen nicht ausreicht, damit Frauen in Führungspositionen kommen. Eine entsprechende Quote wäre längst überfällig gewesen. Die aktuelle Reaktion der Konzern-Manager zeigt nur, wie starr die Denke und letztlich auch das Handeln dieser Männer diesbezüglich ist.

10 Kommentare

  1. "Frauen werden auch weiterhin nicht verbindlich darin gefördert, in deutschen TOP-Unternehmen in Führungspositionen zu kommen"

    Und wer wird verbindlich darin gefördert ein Vorstandsposten für sich zu krallen? Warum sollte der Staat Vorstandsposten verteilen.

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  2. @ Franz Schmidt
    Der Staat soll nicht die Posten verteilen, sondern verbindliche Quoten oder Fördermaßnahmen festschreiben. Und warum? Weil der Staat eine Menge Geld für die gute Bildung von Frauen ausgibt, sich diese Investition aber nicht langfristig lohnt, wenn Frauen nicht die Posten erreichen, für die sie durch diese Bildung qualifiziert sind. Außerdem geht es um die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und das Bestehen im globalen Wettbewerb. Da kann es sich Deutschland einfach nicht leisten, auf die eine Hälfte seines Potentials zu verzichten.
    Und ganz nebenbei gibt es im Grundgesetz noch einen Auftrag (!) die Gleichberechtigung zu fördern.
    Art. 3 GG Satz 2: (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

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  3. Britta Erlemann hat Recht: Die Denke ist starr, sehr oft, das Handeln auch, und die gläserne Decke kann verdammt hart sein.

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  4. Art. 3 GG Satz 2: (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

    Wenn nun vorgeschrieben wird, das X % Frauen zum Vorstand oder wozu auch immer berufen wird, dann geschieht das ja zum Nachteil der Anderen. Wie soll das Gleichberechtigung fördern?! Und es heißt gleich berechtigt und nicht gleich gestellt. Jeder ist berechtigt Vorstand zu werden, aber nicht jeder kann Vorstand werden, weil nicht alle Menschen gleich gestellt sind. Das ist ja ein Unterschied.

    Und ja es stimmt, warum sollte man auf das Potential von Frauen verzichten. Frauen können auch hervorragend Führungspositionen ausfüllen, aber auch genauso schlecht. Was sich aber keine Firma leisten kann, ist ein Person zur Führung zu berufen, die dafür unqualifiziert ist. Wer sein ganzes Leben lang nur mit Hilfe von Bevorzugung durch gesetzliche Quoten oder Förderprogrammen weiter gekommen ist, wie soll diese sich dann in auf einmal mit weltweiter Konkurrenz klar kommen, wo es eben keine gesetzliche Vorteile mehr zu genießen gibt.

    Zum Thema "gläserne Decke". Netter Begriff, nur keine Belege für die Existenz dieser Decke.

    Die Denke, dass mit 3 Frauen im Vorstand etwas besser würde, ist starr.

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  5. @ Franz Schmidt
    Wieso gehen Sie eigentlich immer davon aus, dass Frauen bei einer Quote dann immer "nur wegen der Quote" eingestellt werden? Selbstverständlich müssen sie auch qualifiziert sein. Und das sind sie auch.
    Ich gehe auch nicht unbedingt davon aus, dass mit Frauen im Vorstand immer etwas besser würde, aber eben meist auch nicht schlechter und im Schnitt schon besser, weil man einfach aus einem breiteren Angebot schöpfen kann.
    Und genau: keine Firma kann es sich eigentlich leisten, Personen zu berufen, die unqualifiziert sind. Nur leider war das in der Vergangenheit oft der Fall, wie uns die Finanzmarktkrise, Firmenpleiten etc. zeigen. Was also soll da schlimmer werden?
    Meine Denke ist also mitnichten starr, sondern die Denke, die Sie mir unterstellen.

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  6. @Angelika Knop
    lol, Argument der Frauenquoten-Lobbyisten/-innen "Ohne eine Frauenquote würden Frauen nicht eingestellt". Ihre Frage "Wieso gehen Sie eigentlich immer davon aus, dass Frauen bei einer Quote dann immer "nur wegen der Quote" eingestellt werden?". Vllt. fragen Sie nicht mich, sondern Ihre eigenen Lobbyisten/-innen.

    "Ich gehe [...] nicht [...] davon aus, dass mit Frauen im Vorstand [...] etwas besser würde, aber [...] im Schnitt schon besser, weil man einfach aus einem breiteren Angebot schöpfen kann." Wie immer fundierte Argumentationslinie Frau Knop ^^

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  7. @ Franz Schmidt
    Wer bitte sind denn die"Frauenquoten-Lobbyisten/-innen"? Und noch dazu meine oder unsere "eigenen"? In diesem Blog schreiben die Autorinnen ihre Meinung und nicht etwas, wofür sie von Dritten beauftragt worden sind. Und wir beschäftigen oder beauftragen auch niemanden anderswo damit.
    Die reichlich verkürzte Aussage "Ohne eine Frauenquote würden Frauen nicht eingestellt" stammt von Ihnen. Die Argumentation für die Quote lässt sich eher in dem Satz zusammenfassen: "Ohne Quote werden nicht genügend Frauen eingestellt." Der Umkehrschluss, dass dann Frauen "nur wegen der Quote" eingestellt werden, ergibt sich daraus überhaupt nicht. Man wird auch dann ja nicht die Praktikantin in den Aufsichtsrat setzen. (Obwohl die sich vielleicht sorgfältiger um den Job kümmern würde als so mancher Politiker, der - neben Parteiamt, Parlamentsmandat und Regierungsaufgabe - noch in mehreren Aufsichtsräten sitzt.)
    Und die Argumentation, dass mit einer Maßnahme nicht IMMER, aber IM SCHNITT doch etwas besser wird, ist absolut logisch. Aber um das zu verstehen, müsste man korrekt zitieren.

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  8. "[...] dass mit einer Maßnahme nicht IMMER, aber IM SCHNITT doch etwas besser wird, ist absolut logisch"

    Nein, aber beschäftigen sie sich einmal ausgiebig mit Aussagenlogik und Prädikatenlogik, vllt. schaffen sie es dann dann auch einmal eine logisch korrekte Aussage aufzustellen. Viel Erfolg!

    http://de.wikipedia.org/wiki/Aussagenlogik
    http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4dikatenlogik


    "Aber um das zu verstehen, müsste man korrekt zitieren."

    Hier finden sie Zitierregeln: http://de.wikipedia.org/wiki/Zitat
    Lesen sie diese bitte bevor sie Unterstellungen aufstellen.


    Des Weiteren finden sie hier auch eine Definition von Lobbyismus. Scheinbar fehlt ihnen hier das Verständnis: http://de.wikipedia.org/wiki/Lobbyismus


    Das Thema scheinen sie in dem selben Umfang kritisch betrachten zu können, wie ein Investmentbanker eine Bankensteuer. Vllt. wachsen sie aber doch noch einmal über ihren Schatten hinaus.

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  9. @ Franz Schmidt
    LOGIK: Wikipedia braucht man dafür nicht, das ist Statistik für Anfänger. Wenn sich bei einer Gesamtzahl x in y Fällen (wobei y < x) etwas verbessert, dann verbessert sich der Schnitt ohne dass sich jeder Einzelfall verbessert.

    ZITIEREN:
    Meine Aussage: "Ich gehe auch nicht unbedingt davon aus, dass mit Frauen im Vorstand IMMER etwas besser würde,..."

    Ihr Zitat: "Ich gehe [...] nicht [...] davon aus, dass mit Frauen im Vorstand [...] etwas besser würde,...."

    Wenn Sie ein wichtiges, den Sinn veränderndes, Wort entfernen, helfen auch die Klammern mit den Pünktchen nicht. Das Zitat ist dann trotzdem nicht korrekt.

    LOBBYISMUS: Erstens liegt Wikipedia durchaus manchmal falsch. Und zweitens ist die Definition hier für den Kern unserer Debatte doch völlig irrelevant. Sie schreiben, ich solle (in meine Perspektive übersetzt) "unsere" oder "meine" Lobbyistinnen fragen. Ich habe geantwortet, dass weder dieses Blog noch ich persönlich irgendwelche Lobbyisten beschäftigen, also sind es nicht "unsere" oder "meine". Welche der vielfältigen Befürworterinnen durch alle Bevölkerungsgruppen und Parteien, die aus differenzierten Gründen dafür eintreten, sollte ich denn nach Ihrer unterstellten Aussage fragen? Und warum? Wo sie doch ganz offensichtlich von Ihnen (bewusst?) missverstanden ist? Die Aussage, dass Frauen im Falle einer Quote dann immer "nur wegen der Quote" befördert werden, stammt nach wie vor von Ihnen und Gleichgesinnten, nicht von der BefürworterInnen einer Quote.

    Unsere Debatte dreht sich leider im Kreis, weil Sie offenbar nicht an Argumenten, sondern nur an Belehrung und Rechthaberei interessiert sind. Insofern stelle ich einfach fest: Sie sind von der Überlegenheit der Männer überzeugt, die sich in der Vertretung in Führungsetagen manifestiert. Das belegen ja auch eindrucksvoll Ihre vielfältigen Ratschläge, meine Bildung zu erweitern. Als kluge Frau erkenne ich, wann sich eine Auseinandersetzung lohnt und wann es Zeitverschwendung ist. Ich verzichte deshalb gerne auf ein Fortsetzung. Und es ist mir völlig klar, dass Sie auch das wieder in Ihrem Sinne interpretieren werden - aber damit kann ich ganz entspannt leben.

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  10. Sehr geehrte Frau Erlemann,

    die entscheidende Frage ist ja: Wie rechtfertigen Sie eine Frauenquote?

    Aus meiner Sicht läßt sich eine Frauenquote nicht rechtsstaatlich legitimieren.

    Sie fordern eine Quote, als sei dies das Selbstverständlichste der Welt und würde Gerechtigkeitskriterien widerspiegeln.

    Deshalb würde mich interessieren, wie Sie solch eine Quote begründen.

    Steht Frauen per se ein gewisser Anteil an Führungspositionen in Unternehmen zu?

    Ich finde Ihre Herangehensweise totalitär und es erschließt sich mir nicht, wie man so argumentieren kann.

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