Samstag, 31. März 2012

Pussy Riot verirrt sich in die Kirche

screenshot: pussy-riot.livejournal.com

Erst die schrillen barbusigen Femen-Sisters in der Ukraine, jetzt die pussy-riot-Aktivistinnen in Russland! Wir lernen gerade das Temperament osteuropäischer Feministinnen kennen. Die Damen hauen jedenfalls mächtig aufs Blech, um auf Missstände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. 

Nun hat pussy riot mit einem hoch umstrittenen Auftritt in der russisch-orthodoxen Kathedrale in Moskau wohl am falschen Ort protestiert. In knallfarbigen Klamotten und Wollmasken prangerte die Punkband die russische Macho-Gesellschaft und hier vor allem den Schulterschluss zwischen Putin und den Kirchen an. Dabei war ihr Stoßgebet "Mutter Gottes, vertreibe Putin" scheinbar noch der harmloseste Sprechgesang. Jetzt sitzen drei aus der Band in Untersuchungshaft, was eine Welle der Empörung auslöste. Die wüsten Videos der jungen Feministinnen, die auch vor Feuerlöscher-Einsätzen nicht zurückschrecken, werden hunderttausendfach im Netz angeklickt.

Nach einer Umfrage sind knapp die Hälfte der befragten Russen für eine strenge Bestrafung, andere werten die politische Botschaft stärker als die Vorwürfe der Blasphemie. Schon hat sich eine internationale Unterstützergruppe gebildet, für Sonntag ist ein flash mob vor der Russischen Botschaft in Berlin angekündigt.

5 Kommentare

  1. Und recht haben sie daran getan, kann ich nur sagen! Angesichts der Regressivität russischer Politik gilt es viel zu viele Bilder zu stürmen und Kirchen zu okkupieren. Die Pussies verdienen jede Unterstützung aus dem Westen, die ihnen zuteil werden kann. Denn im Moment blicken sie jahrelangen Haftstrafen entgegen für etwas, das als schräge / witzige Kunstaktion durchgeführt wurde.

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  2. Finde den Mut diesen Frauen bewundernswert. Ich hoffe, dass Russland bald die politischen Verhältnisse herstellen kann, die von der dortigen Gesellschaft auch tatsächlich gewünscht wird.

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Mutige Frauen sind bewundernswert. Aber auch solche, die aus Solidarität ihren Unmut kund tun. Die "First Lady von Syrien", wie Asma al-Assad, die Ehefrau des Despoten Baschar al-Assad auch genannt wird, wurde von Ehefrauen des deutschen und britischen UN-Botschafters aufgefordert, sich für Frieden und ein Ende des Blutvergießens einzusetzen. "Manche Frauen kümmern sich um ihr Äueres, manche um die Menschen", mahnen Huberta v. Voss-Wittig und Sheila Lyall Grant sinngemäß. Mehr dazu unter http://www.change.org.

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  5. Hier sind die Pussy Riot Unterstützerinnen besonders aktiv - jaaa, in München!
    Demo am Samstag, 21. April, 14 Uhr Sendlinger Tor, München.
    Aktion im Englischen Garten
    Das ist Kunst!

    Interessant auch die auf youtube rechts dazu geordneten Videos, etwa aus dem Russischen Staatsfernsehen.

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