Freitag, 16. Januar 2009
Frankreichs erste Rabenmutter
Fünf Tage nach der Geburt ihrer Tochter ist Frankreichs Justizministerin Rachida Dati wieder an ihren Schreibtisch zurückgekehrt. Und im Nachbarland wird heiß darüber diskutiert. 56 Prozent der Franzosen finden, dass Dati einen Fehler gemacht habe. Das Wort "Rabenmutter", das es bislang nur im Deutschen gibt, gewinnt überraschend in Frankreich Bedeutung. Die einen werfen Dati vor, den 16wöchigen Mutterschutz der Französinnen mit ihrer frühen Rückkehr an den Arbeitsplatz auszuhebeln, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal dagegen behauptet, Rachida Dati sei Opfer ihres Chefs Nicholas Sarkozy. Der habe fünf Tage nach der Geburt von Zorah - die übrigens von Tagesmüttern betreut wird, Dati schweigt sich über den Vater aus - eine wichtige Justizreform beschließen lassen wollen. Diesem Druck habe sich die Ministerin nicht entziehen können. Sie selbst bezeichnet ihre kleine Tochter als "das größte Glück".
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Die gelernte Lokaljournalistin liest immer noch gerne Themen von der Straße auf. Seit 2010 tut sie das als Redakteurin in der Unternehmenskommunikation des Universitätsklinikums Freiburg. Beim Journalistinnenbund ist sie seit 1992, außerdem Mitbegründerin von zwei Regionalgruppen und war Autorin der ersten Stunde im Watch-Salon.
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Mehr als um ihr Baby (das sicher von perfektem Personal bestens umsorgt ist - und der Mutter auf Verlangen gebracht wird), sollte man sich um Rachida Datis Gesundheit Sorgen machen. Ein Kaiserschnitt ist eine Operation, bei der sieben Schichten Gewebe durchtrennt werden. Wenn Frauen jetzt ihre Gleichberechtigung oder -wertigkeit beweisen müssen, indem sie fünf Tage nach so einem Eingriff wieder fit, sexy und bei der Arbeit sind, dann vielen Dank!
AntwortenLöschenUnter "savoir vivre" hatte ich mir etwas anderes vorgestellt.