Donnerstag, 26. März 2009

Intersexion - der neue Look für den Kopf


Heute nachmittag wurde mein Blick von einer ganzseitigen Anzeige über "Frisurentrends Frühjahr 2009" gefesselt. Neben den üblichen Gähnfotos der Knüller: Intersexion. Darunter dieser Text zum Foto, auf dem eine männlich-weibliche Frisur auf eindeutig knabenhaftem Kopf zu sehen ist: "Intersexion läutet eine neue Ära der Sexualität ein. Maskuline und feminine Elemente verschmelzen zu neuen Looks mit vielfältigen Möglichkeiten. Unterschiedliche Schnitte, Formen und Farben weden kombiniert. Es darf gemixt werden!" Schnell im Internet geschaut, das gibt's wirklich. Intersexion, schwärmt ein Salon, "durchbricht die Grenzen der Verführung und läutet ein neues Zeitalter der Sexualität ein. Der Zauber dieser neuen Generation ist die gekonnte Verschmelzung maskuliner und femininer Welten. Das Ergebnis: neue, ungeahnte Looks, die das Beste aus beiden Welten in sich vereinen." Ach du meine Güte. An Männer scheint sich Intersexionauf dem Kopf trotz der netten Bilder nicht zu richten. So schmalzt der Friseur nach allerlei bla bla über die Mode- und Schminkwelt weiter: "Der raffinierte Look avanciert für Salonkundinnen zum Symbol einer Lebenseinstellung. Der Kontrast aus runden und eckigen Konturen, kühlen Farben und einem glänzenden Finish unterstreicht den individuellen, starken und unberechenbaren Charakter jeder Frau." Schade eigentlich für die Jungs - mal ganz abgesehen von den reizenden Klischees über die Damenwelt, die hier transportiert werden.

3 Kommentare

  1. Da sieht man mal, dass David Bowie Anfang der 80er seiner Zeit um Welten voraus war. Ein Gesamtkunstwerk aus Frisur, Makeup, individueller Kleidung und Musik. Aber Frisuren unterliegen dem Wandel. Vielleicht ändert sich der Frisurentrend ab April wieder. Am 5. April vor 15 Jahren starb Kurt Cobain. Idol einer Bewegung, die mit Grunge als Gesamteinstellung (Grunge-Musik, lässiger Kleidung wie Jeans, Karohemd, T-Shirt und verfilzter Strickjacke) deutlich machten, dass es ihnen schlecht ging. Und über ihre Musik gleichzeitig Kritik am System übten. Im Gegensatz zu den Mainstream Sonny-Boy-Boygroups, rund um DJ Bobo und Co., war aber strähniges Haar angesagt. Möglichst kinnlang.

    Ob die Nachahmer Gel oder Haarwachs für diesen Stil verwendeten sei dahingestellt. Die Haarkosmetikindustrie bot es jedenfalls an. Und verdiente ebenfalls gut daran.

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  2. Stellt sich die Frage, in welche Kategorie dann so etwas wie Filzlocken und Rastzöpfe fallen... und seit wann haben Frisuren überhaupt ein Geschlecht...? Fragen über Fragen!

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  3. Cool, dann war ich in den 80ern auch schon intersexionell - intersexuell - oder wie auch immer. Beweisfotos spare ich mich aber. Man sehe nach bei Duran Duran, Adam Ant, The Human League o.ä.

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