Mittwoch, 2. Januar 2013

Hoffnungsträgerin Musik

Das SWR-Sinfonie-Orchester Baden-Baden-Freiburg Foto: SWR/Klaus Polkowski
 Es ist der alltägliche Frust von Journalistinnen und Journalisten: Alles wurde schon mal gedacht, gesagt, geschrieben. So geht's auch mir heute am Anfang dieses noch jungen Jahres. Was sollen wir noch schreiben zu der schrecklichen Vergewaltigung der jungen Frau in Indien?, Was zu den Opfern im Bürgerkrieg in Syrien?, Wie sollen wir die Homophobie in afrikanischen Ländern noch kommentieren?, Was sagen zur alltäglichen Gewalt in unserem Umfeld? So viel Hoffnungsloses! Seltsamerweise passt dazu die im Weltgeschehen vergleichsweise harmlose Frage, warum das wunderbare Sinfonie-Orchester Baden-Baden-Freiburg der SWR-Sparwut zum Opfer fallen wird? Das fragen sich viele Menschen und haben beim letzten Konzert zu Jahresende den Musikerinnen und Musikern frenetisch ihre Unterstützung bekundet. Denn genau da, wo so oft keine Hoffnung mehr ist, legt sich Musik wie Balsam auf die Wunden, wird Musik zur Hoffnungsträgerin für Hoffnungslose. So bleiben wir trotz allem schon Gesagtem dran an den großen und kleinen Fragen unserer Zeit. Legen als Journalistinnen den Finger in die Wunden, machen es wie Antigone den Mächtigen nicht zu einfach. Das ist meine persönliche Hoffnung für 2013.

Kommentare

  1. Ja, Musik! Gerade zitierte die Süddeutsche Zeitung den klassischen Gitarristen Milos Karadaglic mit dem Sstz "...mir wurde klar, dass Musik selbst in schwierigen Zeiten die Stimmung hebt, zumindest für den kurzen Moment, in dem man für andere spielt." Siehe da, ein Poet http://bit.ly/o6egcH

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