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Keine Probleme mit dem Familiennamen: Joseph, Jesus und Maria. Bild: Julius Frank, public domain |
von Judith Rauch
Journalisten fehle es an Selbstkritik, wird immer mal wieder bemängelt, auch von selbstkritischen JournalistInnen selbst. Weil da etwas dran ist, will ich kurz vor Jahresschluss noch einen Fehler bekennen: Ich bin nämlich reingefallen - auf einen wissenschaftlichen Fälscher. Hier im Watch-Salon.
Es ist zwar schon eine Weile her, mehr als drei Jahre, und ich war nicht die Einzige. Auch renommierte Fachmagazine wie Science und populärwissenschaftliche Zeitschriften wie Psychologie heute veröffentlichten gern die griffigen Studienergebnisse des niederländischen Sozialpsychologen Diederik Stapel. Als der 2011 durch einige seiner Mitarbeiter als Fälscher enttarnt wurde, hatte ich meinen eigenen Blogpost über die schädlichen Folgen eines Namenswechsels bei der Heirat längst vergessen bzw. brachte ihn nicht mit dem entlarvten Wissenschaftler in Zusammenhang.
Dumm gelaufen. Leider nicht nur für die Wissenschaftspublizistik Bedauerlich ist auch, dass wir nun immer noch nicht wissen, ob es für Frauen gut oder schlecht ist, bei der Heirat ihren Namen zu ändern. Ein Thema ist das unter Feministinnen nämlich nach wie vor. Eine Meinung haben viele dazu, allein: Gibt es auch Fakten? Eine seriöse Studie würde helfen. Sie würde vielleicht kein spektakuläres Ergebnis erbringen; zumindest aber würde sie falsche Sicherheiten erschüttern - in der einen oder der anderen Richtung. Und das wäre allemal ein Fortschritt, finde ich.
Denn die glücklichen Zeiten, als Frau und Mann noch keine Familiennamen kannten und sich einfach Maria und Joseph nannten, sind leider schon eine Weile vorbei.
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