 |
Fröhliche Feministinnen verschiedener Altersstufen - Autorinnen im Watch-Salon. Im Uhrzeigersinn von links oben:
Tina Stadlmayer, Magdalena Köster, Luise Loges, Christine Olderdissen, Angelika Knop, Eva Hehemann
|
"
Jenseits der 60 feministisch sein heißt: eine uns angemessene Stärke zu leben" schreibt Charlotte Wiedemann in ihrem taz-Artikel
"Selbstgewiss und radikal. Wie geht Feminismus ab 60?". Der Beitrag hat im Netz für Aufsehen gesorgt und uns zu diesem Blog-Artikel inspiriert. Die Autorin kritisiert, viele Frauen könnten das Ältersein "nur als Niederlage erleben". Für Frauen, die in der Öffentlichkeit tätig sind, wirke "dieser Mechanismus ganz besonders". Denn: "Die ersichtlich ältere Frau ist in den Medien kaum präsent". Folglich müsse das Alter verborgen werden. Aber auf diese Weise ändere sich natürlich nichts. Zum Jünger-wirken-Wollen gehöre "nicht etwa nur das Färben der Haare", sondern es sei "in zweifacher Hinsicht ein Verzicht". Zum einen auf Autorität und zum anderen darauf, sich abzusetzen vom "ästhetischen wie geistigen Konformismus".
Die These vom "unsichtbaren Geschlecht" bezeichnet Wiedemann als "albern". Auch ein Mann leide unter dem Verlust von Sexappeal, "aber er käme nicht auf die Idee, sich als unsichtbar zu bezeichnen." Sie appelliert: "Solange die Frauen selbst eine ältere Frau nicht wertschätzen, wird sich nichts ändern." Charlotte Wiedemanns Artikel hat vier Watch-Salon-Autorinnen dazu angeregt, ihre eigenen Erfahrungen mit dem Älterwerden als Feministin aufzuschreiben.