Gestern demonstrierten zehntausende italienischer Frauen gegen Sexismus in Politik und Medien sowie gegen Berlusconis Sexeskapaden. Einige Bilder sind
hier zu finden. Auch in deutschen Medien waren die Proteste Thema. Zum Beispiel berichteten die
Frankfurter Rundschau, die
Zeit, die
Sueddeutsche Zeitung, der
Tagesspiegel, die
Tagesschau sowie der
Spiegel und die
taz jeweils online.
Auffällig ist hier, dass aus den überwiegend weiblichen Demonstrierenden, die dabei von Männern unterstützt wurden, im Zuge der Berichterstattung teilweise Teilnehm
er, Demonstrant
en, Italien
er wurden. Die deutschen Autorinnen und Autoren der entsprechenden Texte ließen also gemäß der in den hieisgen Medien vorherrschenden männerzentrierten Sprache den italienischen Frauen einen Geschlechtswechsel angedeien. Ein Paradebeispiel für Verunsichtbarung von Frauen. Und das, obwohl sie hier eigentlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen sollten. Zugegeben, immerhin sind Frauen im Laufe der Texte auch als solche benannt. Nichtsdestotrotz wirkt der Sprachgebrauch in einigen der Artikel verwirrend.
Bei der Sprache fängt Sexismus an und bei Vergewaltigung hört er auf. Sollten wir in Deutschland lebende Frauen dem Beispiel der Italienerinnen folgen und auch mal wieder in Massen gegen Sexismus in Medien, Politik und Gesellschafft zu Felde ziehen? Was meint Ihr, Ladies? Vielleicht zum internationalen Frauentag. Der jährt sich ja demnächst zum 100. Mal...